So schmeckt es, wenn die Luftburg im Wiener Prater auf Bio macht
Von Florian Holzer
Zwei Familien prägen die Gastronomie im Wiener Prater entscheidend, beide heißen Kolarik, beide betreiben Biergärten, beide führen die Stelze als Spezialität des Hauses. Im Gegensatz zum legendären „Schweizerhaus“ ist die „Luftburg“ verhältnismäßig jung: 1992 eröffnete Elisabeth Kolarik ihr Lokal, das allerdings neben Krügerl, Stelze und Ripperl noch eine andere Sensation aufwies, nämlich die von ihr erfundene, namensgebende Hüpf- beziehungsweise Luftburg.
Damit positionierte sich der riesige Biergarten als Familien-Restaurant, und noch etwas wurde hier schon seit langem anders gemacht: Stelze & Co in Bio-Qualität. Während der Lockdowns erhielt das zuvor stets etwas „schrille“ Lokal ein neues, modernes Outfit und auch die gesamte Getränkekarte wurde nun auf Bio umgestellt, von Grieskirchner lässt man sich eigens ein dunkles Bio-Bier brauen. Dem kulinarischen Konzept der alten Luftburg blieb Paul Kolarik, seit vorigem Jahr neuer Chef im Haus, weitestgehend treu: Prater-Klassiker gemischt mit ein bisschen böhmischer Küche und gutbürgerlichem Wien.
Wirklich interessant ist hier aber, dass es die Surstelze nicht nur im Stück, sondern auch als Portion, als Gröstl, als mit Stelze gefüllte Brezen und sogar als Flammkuchen mit Surstelze und Krautsalat gibt, ein wirklich guter Prater-Snack (9,80 €). Die Krautsuppe strotzt sowohl vor Kraft als auch vor Kümmel (4,80 €), und das tadellose Boeuf Stroganoff beweist, dass Bio-Gastronomie auch in großen Dimensionen – 1.200 Sitzplätze! – möglich ist (18,50 €). Die „Luftburg“ vereint Prater-Tradition und Modernität, und das gelingt ganz schön gut.
Luftburg
Wien 2, Waldsteingartenstr. 128,
Tel: 01/729 49 99,
Mo-Do 16-22, Fr-So, Fei 11-22,
www.kolarik.at
Bewertung:
Essen: 39 von 50
Service: 9 von 10
Getränke: 11 von 15
Ambiente: 22 von 25
Gesamt: 81 von 100