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Dehnen: So geht's, das bringt's

Dank Yoga praktizierender Victoria’s-Secret-Models gelten Dehnübungen längst als Lifestyle-Trend. Im Alltag müssen sich ungedehnte Menschen oft anhören, dass ihre Muskeln verkürzt seien. Aber was bedeutet das genau?

"Durch regelmäßiges Dehnen wird der Bewegungsradius dauerhaft vergrößert. Der Muskel wird nicht verlängert, aber durch Dehnen erreiche ich ein Ausdehnen der Muskelfaser. Was wir unter verkürzt verstehen, ist, wenn einzelne Muskelzellen nicht richtig ausgerichtet sind", erklärt Primar Josef Niebauer. Man kann sich das so vorstellen: Wenn das Haar zu einem Zopf gebunden ist, wirkt es kürzer, obwohl es das nicht ist. Durch Dehnen wird der Muskel also nicht tatsächlich länger. Dennoch bietet Dehnen einen Vorteil: "Je öfter ich dehne, desto unempfindlicher werden die Schmerzrezeptoren – der Spielraum wird größer, die Schmerzen schießen später ein.

Ein Pro-Argument für Dehnen ist die Verminderung des Verletzungsrisikos." Heutzutage wird eine Mischung aus dynamischem (Wippen) und statischem Dehnen empfohlen: Bei dynamischen Sportarten wie Ballett ergibt dynamisches Dehnen durchaus Sinn.

Niemals kalt dehnen

Sportler diskutieren gerne, ob nun vor oder nach dem Training gedehnt werden soll. Vor allem wenn kalt gedehnt wird, schadet man dem Körper eher. "Besser wäre gemütliches Einlaufen oder ein lockeres Aufwärmen von jenen Muskelgruppen, die man trainieren will." Lockeres Aufwärmen kann auch langsames Dehnen mit Wippen sein. "Ich würde drei Wiederholungen und zehn Sekunden halten empfehlen, bei der ersten Wiederholung geht am meisten weiter." Wer die Zeit während des Abkühlens und Ausschwitzens nutzen will, dehnt nach dem Training, wenn die Muskeln warm sind. "Ich empfehle Kräftigungsübungen für jene Muskelgruppen, die nicht trainiert wurden – eine gute Gelegenheit, sich Zeit zu nehmen und ganzheitlich zu trainieren."

Hier die wichtigsten Dehnungsübungen auf einen Blick:

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1 Schenkelinnenseite und Arm:

Gewicht liegt auf dem abgewinkelten Bein, das andere Bein durchstrecken. Wichtig: andere Seite wiederholen!

2 Hüfte und Oberschenkel-Vorderseite:

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Gewicht liegt beim hinteren Bein oberhalb des Knies, Übung langsam und mit Bedacht ausführen.

3 Schenkelinnenseite und Arm:

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so weit wie möglich nach außen strecken, je nach Vorliebe wippen oder halten. Wichtig: andere Seite wiederholen.