Einfache Sprache

Was bedeutet „Rechts“ und „links“ in der Politik

Link zum Original-KURIER-Artikel

Die Begriffe „rechts“ und „links“
sind in der Politik weit verbreitet.
Sie stammen aus dem Jahr 1789
aus der Zeit der französischen Revolution.
Ludwig der 16. war damals König von Frankreich.
Er rief zu einer National-Versammlung auf.
Die Abgeordneten saßen auf verschiedenen Seiten.
Links saßen die, die eine neue Staatsform wollten,
mit Politikern die vom Volk gewählt werden.
Rechts saßen die, die die alte Staatsform behalten wollten
und den König als Alleinherrscher, der alles entscheidet.

Aber was ist heute rechts und was links?
Dazu hat die Tageszeitung Kurier
einige Kurier-Leser und einen Politik-Experten befragt.

Das sagen die Leser zu der Frage: Was ist rechts?
- konservativ und nationalistisch ist
(Konservativ bedeutet, dass man an alten Sitten festhält.
Nationalistisch bedeutet übertriebene Vaterlands-Liebe.)
- fremdenfeindlich sein.
- kritisch bei Eingliederung von bestimmten Ausländern zu sein
und kritisch gegenüber dem weltweiten Handel.
- Menschen gegeneinander aufzuhetzen.
- die Gesellschaft mit Hass
gegenüber Andersdenkenden zu vergiften
- nur das eine gilt und das andere nicht
- Politik zu verfolgen, die auf den Egoismus
der Menschen abzielt
- Es werden Feindbilder geschaffen,
die den Menschen sagen sollen,
dass sie besser als andere Menschen sind.
- Ausgrenzung und Hass als politische Waffe
und Ausspielen verschiedener Gruppen von Menschen,
um von der eigenen Politik abzulenken.

Das sagen die Kurier-Leser zu der Frage: Was ist links?
- hilfsbereit sein und sozial sein.
- aufgeschlossen, weltoffen und fortschrittlich zu sein.
- wirklichkeitsfern und weltverbessernd zu sein
- auf die Gesellschaft vor dem einzelnen Menschen zu achten
- darauf zu achten, dass alle die gleichen Möglichkeiten haben
- denen zu helfen, denen es schlechter geht
- moderne Politik, Gleichstellung für Frauen und Minderheiten
- eintreten für Frauen- und Minderheiten-Rechte
- unkontrollierte Massen ins Land zu lassen und das dann schönreden
- ein starker Sozialstaat.
(Sozialstaat ist ein Staat, der versucht, seine Bürger
mit Sozialleistungen in Notsituationen vor der Armut zu schützen.
Sozialleistungen sind zum Beispiel Geld vom AMS und Mindest-Sicherung.)

Was sagt ein Politik-Experte?
Politik-Professor, Ferdinand Karlhofer von der Universität Innsbruck
war im Gespräch mit dem Kurier.

Karlhofer sagt:
Geschichtlich hatte "Links" die Vorstellung,
dass unterschiedliche soziale Gruppen zusammenleben.
Der Staat hatte die Aufgabe, einen Ausgleich
zwischen Ungleichheit und Ungerechtigkeit herzustellen.
"Rechts" bedeutete:
Mehr Einfluss, mehr Ordnung, Misstrauen gegenüber dem Staat,
mehr Machtkämpfe.
Außerdem bedeutete es ein rückschrittliches Weltbild,
vor allem was die Rolle der Frau betrifft.

Karlhofer sagt, dass die Begriffe „rechts“ und „links“,
momentan noch eine große Bedeutung haben
aber viel davon nicht mehr so gilt wie früher.
Er sagt, die Begriffe haben in letzter Zeit
an Bedeutung verloren, und sind näher zusammen gerückt.