Coronavirus: Luftqualität in China drastisch verbessert
Von Birgit Seiser
„Es ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass wir so einen dramatischen Stickstoffdioxid-Rückgang in einem so riesigen Gebiet erleben“, sagt Wissenschaftlerin Fei Liu vom Goddard Space Flight Center.
Das Coronavirus brach Ende 2019 in der chinesischen Provinz Hubei aus und sorgte nach und nach für einen Stillstand in vielen Fabriken. Außerdem wurde nach wenigen Wochen der Verkehr in mehreren Millionenstädten lahm gelegt. So sehr die Wirtschaft des Landes unter dem Virus leidet, so erholsam ist er offenbar für die Umwelt.
Zwar gibt es um diese Jahreszeit immer einen Stickoxid-Rückgang, was mit dem chinesischen Neujahrsfest zu tun hat. Heuer fiel der Termin auf den 25. Jänner. Zu dieser Zeit schlossen viele Betriebe und Fabriken.
Jahresvergleich positiv
Die Wissenschaftler verglichen die Werte aber mich jenen vergangener Jahre und fanden heraus, dass bis zu 500 Mikrogramm weniger Stickoxide pro Quadratmeter gemessen wurden, als in den Vergleichsjahren.
„Heuer ist der Rückgang signifikanter als im vorigen Jahr und hält viel länger an. Der sogenannte Rebound-Effekt ist bisher ausgeblieben. Und das ist keine Überraschung, wo doch so viele Städte, sogar weltweit, wegen der Ausbreitung des Virus runterfahren“, sagt Wissenschaftlerin Liu in den Bericht der NASA.
China ist weltweit das am stärksten betroffene Land. Seit dem Ausbruch des Virus gab es 79.827 Coronavirus-Fälle. 2.870 Menschen starben, über 42.000 haben sich bereits erholt.