cm/finanzen

Stabile Anlage in Sachwerte

Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben auch Auswirkungen auf das Anlageverhalten der Österreicher. In Krisenzeiten sind Investoren vermehrt auf der Suche nach langfristigen und stabilen Anlagemöglichkeiten. Dazu zählt vor allem die Investition in Sachwerte. So zählen Wohnimmobilien zu den absoluten Corona-Gewinnern, die Nachfrage nach dieser risikoaversen Immobilien-Assetklasse hat während der Pandemie spürbar zugenommen. Wohnimmobilien haben zwar im Gegensatz zu anderen Immobilien-Typen geringere Erträge, dafür werden diese mit hoher Sicherheit auch in Krisenzeiten erwirtschaftet.

„Direkte Immobilieninvestments im Allgemeinen und Vorsorge-Wohnungen im Speziellen sind für nahezu alle wirtschaftlichen Szenarien der Zukunft bestens geeignet. Aufgrund der indexierten Mieterträge sind Immobilien die einzige Veranlagungsform mit originärem Inflationsschutz. Die Kombination aus laufenden, indexierten Mieterträgen, realem Werterhalt oder sogar Wertsteigerungen und Nutzung der vielfältigen steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten überzeugt LLB-Kunden gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten“, erklärt Louis Obrowsky, Geschäftsführer der LLB Immo KAG und weiter: „Nicht umsonst sind die meisten Vorsorge-Wohnungs-Käufer „Wiederholungstäter“ und entscheiden sich nach dem Kauf der ersten Anlegerwohnung diesem Veranlagungsinstrument treu zu bleiben und weiter in Vorsorge Wohnungen zu investieren.“

Als Beispiel nennt Obrowsky das aktuelle Vorsorge-Wohnungs-Projekt der LLB in Penzing. Mit 115 optimal für die Vermietung konzipierten Wohneinheiten wurde Mitte Jänner gestartet, Ende März waren die Wohnungen ausverkauft. „Die Vorsorge-Wohnungen der LLB bieten perfekte Voraussetzungen für ein ökologisch und wirtschaftlich nachhaltiges Investment und stellen ein optimales Veranlagungsinstrument in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten dar.“

Alle Inhalte anzeigen

Auf die Krisenzeiten haben Menschen auch mit dem Ankauf von Gold reagiert. So stieg der Umsatz der Münze Österreich AG im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent. „In Gold kann man physisch, also durch den Erwerb von Goldmünzen oder Goldbarren investieren oder man kann Anteilsscheine an Goldminen oder ETF’s kaufen. In Europa setzt man offenbar auf „wahre Werte“ und möchte eher die physischen Produkte erwerben und sicher lagern. Die Münze Österreich AG bietet auch an, Goldmünzen oder Barren online zu kaufen und bei uns im „Golddepot“ einzulagern, damit hat man beide Welten vereint“, erklärt Gerhard Starsich,

Generaldirektor der Münze Österreich AG. Der „Goldsparplan“ der Münze Österreich ist für jene Kunden gedacht, die regelmäßig in Gold investieren wollen, um sich oder ihre Kinder abzusichern oder später Träume zu erfüllen. Man definiert, in welchen Intervallen man welches Produkt kaufen möchte und schließt quasi ein Abo ab. Alternativ dazu kann man bei der „GoldReserve“ regelmäßig kleine Geldbeträge einzahlen und sobald das monatlich angekaufte Gold eine Unze erreicht, sendet die Münze Österreich einen Wiener Philharmoniker zu oder lagert ihn ins Golddepot des Kunden ein. „Ob der Tatsache, dass Gold in Österreich steuerfrei ist, eignet es sich ausgezeichnet, um den Wert des Ersparten zu erhalten. In der aktuellen Situation ist der Werterhalt für Viele sicher ein entscheidendes Kaufmotiv. Zudem ist es ein einfaches Instrument: Geld kann schnell zu Gold und wieder zu Geld gemacht werden. So hat der Konsument immer ausreichend für Liquidität gesorgt“, so Starsich.

Luxusuhren sind nicht nur begehrte Statussymbole, sondern sie versprechen auch als Wertanlage ein Gewinnpotenzial. Entscheidende Kriterien für eine sichere Anlage in Uhren, sind die Uhrenmarke und das Modell. Bekannte und beliebte Uhrenmarken, mit langer Historie, wie Patek Philippe, Rolex, IWC oder Omega sind beim Uhreninvestment immer sehr gefragt. Bei diesen Marken kann davon ausgegangen werden, dass sich der Wert der Uhr, dank jährlicher Preisanpassungen, sogar automatisch erhöht, daher stellen sie eine ausgezeichnete Wertanlage dar.

Eine weitere attraktive Möglichkeit zur Anlage in Sachwerte stellen Classic Cars dar. „Die Pandemie hat natürlich auch in diesem Bereich erst einmal die Stopp-Taste gedrückt, dafür ist der Markt nach dem ersten Lockdown und letztes Jahr mit den wiederbeginnenden Veranstaltungen umso stärker zurückgekommen. Die Inflation und die Ukraine-Krise als Treiber dieser, verstärken natürlich die Anlage in Sachwerte und damit auch in klassische Fahrzeuge“, erklärt Wolfgang Humer, Experte für klassische Fahrzeuge & Automobilia im Dorotheum und weiter: „Auch wenn für mich persönlich die Leidenschaft im Vordergrund stehen sollte, ist die Frage, ob sich klassische Fahrzeuge als Geldanlage eignen, natürlich mit einem Ja zu beantworten. Wobei es auch hier Bewegungen am Markt gibt und der Weg nicht immer nach oben führt. Aber Voraussetzung sollte immer ein Bezug zum Fahrzeug sein, dann ist es auch eine Investition in die Freude an der Sache.“

Helene Tuma

Wie viel Zins kann sich eine hoch verschuldete Welt leisten?

Der „neutrale Zins“ ist jener Zinssatz, bei dem die Geldpolitik die Wirtschaftsaktivität weder stimuliert noch bremst.

Alle Inhalte anzeigen

Nachdem in den letzten Jahren eher der Null- bzw. Negativzins dominierte und sich die Notenbanken mal mehr, mal weniger im Krisenmodus eher über die Ausweitung von Ankaufprogrammen den Kopf zerbrochen haben, tauchen wir gerade mit großen Schritten in eine neue, für viele unbekannte Phase ein.

Kaum jemand hatte eine Zinsnormalisierung vor 1-2 Jahren noch auf der Agenda, bis dahin galt das „Japan“-Szenario mit Zinsraten von maximal 0 %.

Mit stetig steigenden Inflationsraten, die nun in Europa wie auch in den USA die 8 % erreicht haben und wo selbst die Kernrate in Europa mit 3,8 % deutlich über der langfristigen Zielinflation der EZB liegt, stellt sich für die Notenbanken die Frage des neutralen langfristigen Zins. Wie viel Zins können sich Staaten eigentlich leisten?

Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, brachten doch die Lockdowns mit den notwendigen Hilfsmaßnahmen die bereits hoch verschuldeten Länder abermals unter Druck, ihre Staatsbudgets auszuweiten. Aus diesem Grund sind stark ansteigende Zinsen schwer vorstellbar.

Andererseits hat sich der niedrige Zinssatz in den Staatsbudgets verankert. Die Eurozone hatte trotz Rekordverschuldung noch nie so niedrige Zinszahlungen im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Und so mancher fragt sich, warum dieses vorteilhafte Zinsumfeld der letzten Jahre, in dem Investoren den Ländern und Regierungen mit negativen Verzinsungen Geld schenkten oder sogar für das geborgte Geld noch zahlten, nicht besser genutzt wurde. Denn eines ist sicher: das Null- und Negativzinsumfeld wird so schnell nicht mehr wiederkommen.