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Die vielen aktuellen Krisen lassen Gold boomen

Die globale Lage ist aktuell geprägt von Konflikten: 2022 der russische Einmarsch in die Ukraine und die aktuellen Spannungen im Nahen Osten, die sich möglicherweise weiter ausbreiten könnten, beeinflussen die Weltmärkte. Die Aktienmärkte zeigten in den vergangenen Tagen eine Abwärtsbewegung, während der Goldpreis spürbar anstieg. In der vergangenen Woche stieg der Wert des gelben Edelmetalls um mehr als sechs Prozent. Ist es der richtige Zeitpunkt, um in Gold zu investieren?

Älteste Krisenwährung

Reinhard Walz, Leitung Vertrieb & Marketing bei der Gold- und Silberscheideanstalt Ögussa: „Gold ist und bleibt eine Krisenwährung. Geopolitische Krisen und Gefahren für die Weltwirtschaft tragen nicht nur zur Verunsicherung in der Bevölkerung bei, sondern zeichnen sich auch im Goldkurs ab. Derzeit liegt der Goldpreis wieder um die 2.000 Dollar je Feinunze und leider gibt es weltweit genügend Gefahren, die den Kurs weiter beeinflussen können.“

Experten des World Gold Council stellt einen Zusammenhang zwischen Goldpreis und geopolitischen Spannungen fest. Wenn der Geopolitical Risk (GPR) Index um 100 Einheiten steigt, erhöht sich der Goldpreis um 2,5 Prozent. Jüngst waren diese Ausschläge kurzlebig, aber eine Ausweitung des Israelkrieges könnte den Preis weiter steigen lassen.

US-Zinssenkung als Chance

Der steigende Dollarkurs und hohe Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen könnten eine weitere Goldnachfrage dämpfen. Für einen anhaltenden Anstieg des Goldpreises wiederum wäre eine Änderung der Zinspolitik der US-Notenbank entscheidend. Trotz einer noch immer hohen Inflationsrate von 3,7 Prozent in den USA erwarten viele Experten eine Zinssenkung im ersten Halbjahr 2024. Prognosen deuten auf eine mögliche US-Rezession 2024 hin, was den Spielraum für Zinssenkungen vergrößert. Eine Rezession mit vielen Arbeitslosen wäre für den amtierenden US-Präsidenten vor den Wahlen 2024 problematisch. Daher ist davon auszugehen, dass der Leitzinssatz auf dem aktuellen Niveau verbleibt oder sogar gesenkt wird, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Physisches oder Papier-Gold

Walz: „Es gibt die unterschiedlichsten Formen der Goldanlage. Risikoreichere Möglichkeiten bieten zum Beispiel börsengehandelte Goldprodukte wie ETFs oder Aktien von Goldmienenbetreibern. Ich persönlich bin jedoch der Meinung, dass Gold in Barren oder Münzen die interessanteste Variante der Goldanlage ist.“ Während physisches Gold keinem Unternehmensrisiko unterliegt und hohe Liquidität bei minimalen Transaktionskosten bietet, können Goldminenaktien solch einem Risiko ausgesetzt sein. Im Unterschied dazu verursachen Wertpapiere, etwa ETFs, Verwaltungsgebühren, sind jedoch einfacher zu handeln und zu lagern.

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Derzeit gibt es leider weltweit genügend Gefahren, die den Goldkurs weiter beeinflussen können.

Reinhard Walz, Ögussa

Physisches Gold: Eine direkte Investition in Gold kann durch den Erwerb von Goldmünzen und Barren erfolgen. In Österreich sind Anbieter wie Münze Österreich, Ögussa und Philoro vertreten. Eine besonders beliebte Goldanlagemünze ist der „Wiener Philharmoniker“. Die kleinste Variante, der 1/25-Unze Gold Wiener Philharmoniker, ist für 97,87 Euro erhältlich. Die gängige Ein-Unzen-Münze wird aktuell für 1.927,40 Euro angeboten, während der Ein-Kilo-Goldbarren 61.576,07 Euro kostet.

iShares Physical Gold ETC (ISIN: IE00B4ND3602): Exchange Traded Commodities (ETC) sind börsengehandelte Rohstoffe. Der iShares Physical Gold ETC nimmt nur Gold an, das den Good-Delivery-Standards der London Bullion Market Association (LBMA) entspricht. Dieser ETC ermöglicht den Zugriff auf den Gold-Spotpreis in US-Dollar. Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,12 Prozent p.a. ist er sehr günstig. Er verfolgt die Performance des Index über eine besicherte Inhaberschuldverschreibung mit realen Edelmetallreserven.