Wolf-Sichtung am Bisamberg: "Wir haben keine Angst"
Von Konstantin Auer
Im Waldviertel gibt es seit drei Jahren wieder Wölfe. Im Wienerwald - vor den Toren Wiens - treibt sich seit Monaten ein Wolf herum. Nun will der stellvertretende Landesjägermeister, Georg Andrä, am Bisamberg einen Wolf innerhalb des Stadtgebiets gesehen haben. Ausgerechnet dort, wohin zahlreiche Menschen zum Spazieren und Wandern kommen.
Am Donnerstag kam die Sonne heraus und zahlreiche Hobbysportler verbrachten ihre Freizeit am Bisamberg - trotz der Wolfssichtung. Denn wirklich Angst scheinen vor dem Wildtier wenige zu haben. Viele Wanderer freuen sich über die intakte Natur und darüber, dass der Wolf einen neuen Lebensraum gefunden haben soll. Andere teilen aber die Sorgen einiger Landwirte, die um ihre Tiere fürchten.
Herr Nekvasil ist etwa der festen Überzeugung, dass der Wolf "nicht in unser Gebiet gehört". Er erinnert daran, dass es im 19. Jahrhundert Wolfsattacken auf Menschen gegeben hatte. Er fordert, dass die Wölfe gejagt werden.
"Der Mensch ist der größte Feind dieser Tiere"
Frau Zoch spaziert regelmäßig am Bisamberg. Sie freut sich, dass es wieder Wölfe gibt: "Auch diese Lebewesen haben einen Platz verdient", sagt sie. Aber sie befürchtet, dass sie wenige Überlebenschancen haben - Jäger und Autos seien eine Gefahr für die Tiere: "Der Mensch ist der größte Feind dieser Tiere".
Der Forstdirektor der Stadt, Andreas Januskovecz, zweifelte die Sichtung am Bisamberg an, betonte aber, dass von dem Tier "für den Durchschnittsbürger keine Gefahr ausgeht".