Wien-Wahl: ÖVP und Grün holen mit Briefwahl auf, FPÖ bricht weiter ein
Das Endergebnis hat noch Überraschungen mit sich gebracht, die Briefwähler haben allerdings nichts Koalitionsentscheidendes geändert.
ÖVP und vor allem die Grünen profitierten diesmal sehr stark von der Wahlkartenauszählung, die ÖVP ist mit 20,43 Prozent doch über der 20-Prozent-Marke gekommen, die Grünen landeten mit 14,80 Prozent auf dem dritten Platz.
Das SPÖ-Ergebnis wurde auf 41,62 Prozent leicht nach unten gedrückt. Die FPÖ erreichte 7,11 Prozent und landete damit hinter den Neos, die 7,47 Prozent der Stimmen erzielten.
Das Team HC von Heinz-Christian Strache schaffte mit 3,27 Prozent den Einzug in den Gemeinderat nicht, lässt aber LINKS mit 2,06 Prozent und Bier mit 1,8 Prozent hinter sich.
Offiziell werden die Zahlen heute, Mittwoch, bekanntgegeben.
318.000 Briefwähler
Die Briefwähler in Rekordanzahl - an die 318.000 Stimmen dürften außerhalb der Wahllokale abgegeben worden sein - fielen in die früheren Muster zurück. Die SPÖ, die in den letzten Jahren meist von der Briefwahl profitierte, wird diesmal im Gesamtergebnis inkl. Wahlkarten schlechter aussteigen als bei den 418.000 Urnenwählern am Sonntag: Da kam sie auf 43,1 Prozent (plus 3,5), letztlich dürften es laut ARGE-Wahlen-Hochrechnung 41,6 Prozent werden und damit 47 Mandate. Was freilich immer noch ein Zuwachs gegenüber den 39,6 Prozent und 44 Mandaten aus 2015 ist.
ÖVP 21 Mandate
Die ÖVP erzielte mit ihrem Ergebnis dreimal so viele Mandate wie bisher - nämlich 21. Die Grünen kommen auf 16 Mandate.
Die blaue Gemeinderatsriege schrumpft von 34 auf acht Mandate.
Die Neos können sich auf eine neue Rolle freuen: Denn sie werden ihre erstes Bundesrats-Mitglied nominieren dürfen - und, wenn die Mandats-Hochrechnung zutrifft, dort gleich das Zünglein an der Waage sein. Denn die Bundesrats-Opposition SPÖ und FPÖ hat laut der adaptierten Berechnung künftig nur mehr gleich viele Mandate wie die Bundes-Koalitionsparteien ÖVP und Grüne - nämlich jeweils 30.
Denn die SPÖ dürfte nun doch auf einen Bundesrat verzichten müssen, die FPÖ auf drei - während ÖVP (plus zwei) und doch auch die Grünen (einen) welche dazubekommen. Nach den ursprünglichen Hochrechnungen wären SPÖ und Grüne stabil geblieben - womit Türkis-Grün in der Länderkammer künftig über 29 Mandate verfügen würde, die rot-blaue Opposition aber über 31.