Wien startet größte Verwaltungsreform der Geschichte
Von Elias Natmessnig
Die Stadt Wien braucht dringend Geld. Angesichts der wachsenden Stadt müssen Schulen, Kindergärten, Wohnungen und Infrastruktur gebaut werden. Das sind Investitionen in Milliardenhöhe. Neben der Forderung nach mehr Geld vom Bund - Stichwort aufgabenorientierter Finanzausgleich - wird auch im eigenen Börserl nach Geld gesucht. Die Stadt startet daher eine große Verwaltungsreform, kündigt Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) im Gespräch mit dem KURIER an.
Wieviel die Reform bringen soll, will sie noch nicht verraten. Aber: "Das wird mehr als nur eine kosmetische Übung", sagt Brauner. Denn angesichts eines knapp 13 Milliarden Euro großen Budgets würden schon Einsparungen von nur zwei Prozent mehr als 250 Millionen bedeuten. Viel Geld, dass die Stadt gut brauchen kann.
"Es sollen alle Aufgaben und Prozesse hinterfragt werden"
Daher wird der "Wiener Struktur- und Aufgabenreform-Lenkungsausschuss" (kurz WiStA) eingesetzt, der den Magistrat und alle stadtnahen Betriebe nach Einsparungspotential untersuchen soll. "Es sollen alle Aufgaben und Prozesse hinterfragt werden", sagt Magistratsdirektor Erich Hechtner, der als Leiter des WiSta eingesetzt wurde.
Erste Maßnahmen bereits 2017
Bis Sommer 2016 sollen nun alle städtischen Mitarbeiter auf einer eigenen Internetplattform ihre Ideen einbringen. Parallel dazu arbeiten auch alle Abteilungsleiter Reformen aus. Schon 2017 sollen die ersten Maßnahmen erfolgen. Am Personalstand soll sich angesichts der wachsenden Stadt nichts ändern. "Die Leute brauchen keinen Angst um ihren Job haben", sagt Brauner.