Wien: Rätsel um möglichen Mord ohne Leiche beim Donaukanal
Das mögliche Mordopfer soll weiblich, rund 25 Jahre alt sein, etwa 175 Zentimeter groß und blond. Doch von ihm fehlt jede Spur.
Am Mittwochvormittag erhielten zahlreiche Polizeidienststellen ein internes Mail, das dem KURIER vorliegt. Darin bittet die ermittelnde Stelle des Landeskriminalamts Wien (Außenstelle Ost) darum, dass man sich bei ihnen meldet, falls eine dazu passende Leiche gefunden wird. Die Polizei-Pressestelle bestätigte dieses Ersuchen auf Anfrage.
Verdächtiger gestand die Tat
Der Vorfall läuft unter dem Titel „Mord-Versuch Vergewaltigung" und soll sich am 15. April, gegen 22:00 Uhr, beim Hermann Park am Donaukanal ereignet haben. Der Verdächtige, ein 27-jähriger Afghane, hat demnach am nächsten Tag die Polizeiinspektion Wien Mitte aufgesucht und die Tat gestanden.
Dabei gab er folgenden Tathergang an: Er will das Opfer gepackt und ihm anschließend den Mund zugehalten haben. Danach will er sie vergewaltigt haben. Anschließend habe er das Opfer ins Wasser gestoßen. Der jungen Frau sei das Wasser bis zum Hals gestanden. Der Verdächtige flüchtete daraufhin.
Am kommenden Tag erstattete er schließlich Anzeige, weil ihn das schlechte Gewissen geplagt habe. Die Polizei fand aber bisher keine entsprechende Anzeige eines Vergewaltigungsopfers. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass die Frau die Tat nicht überlebt hat.
Für Ärger sorgt in der Polizei offenbar, dass die Justiz den möglichen Mörder anschließend auf freien Fuß setzte.
Laut Pressesprecher Markus Dietrich wurden bei den Verdächtigen mehrere Spuren gesichert, die klären sollen, ob sich die Tat so wie geschildert tatsächlich abgespielt hat. Ein Ergebnis dieser Untersuchungen steht derzeit aber noch aus.
Suche nach Leiche
Die Wasserpolizei hat den entsprechenden Bereich bereits zweimal umfangreich abgesucht und keine Leiche entdecken können. Auch fehlt derzeit eine dazu passende Abhängigkeitsanzeige. Dietrich: „Es gibt keine Maßnahme, die wir derzeit nicht versuchen.“
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