Chronik/Wien

Protest der AKH-Ärzte geht in die nächste Runde

Der Protest der AKH-Ärzte geht weiter: Einmal mehr treffen sich Mittwoch Früh mehrere Hundert Mediziner zu einer Betriebsversammlung. Thema sind die Einsparung von zwölf Diensträdern im vergangenen Jänner. "Damals wurde uns versprochen: Es werden die Folgen jeder einzelnen Streichung evaluiert", sagt Betriebsrat Thomas Perkmann. "Doch das ist immer noch nicht passiert." Mittlerweile haben einzelne Ambulanzen (etwa in der Gynäkologie) auf ihr Kerngeschäft zurückgefahren (der KURIER berichtete).

Verunsicherung herrscht auch aufgrund der von der EU vorgeschriebenen Beschränkung der Arbeitszeit von Ärzten. "Noch gibt es keinen Beschluss, wie diese Vorgabe umgesetzt werden soll", sagt Perkmann. "Aber eines ist klar: Wenn wir die selbe Leistung anbieten wollen, werden wir mehr Ärzte brauchen."

Um ihren Kampf gegen die personelle Ausdünnung Nachdruck zu verleihen, wollen die Personalvertreter künftig bei Gesprächen mit dem Rektorat die Gewerkschaft beiziehen. An Streiks ist aber vorerst nicht gedacht: "Man hat ja bei den Lufthansa-Streiks gesehen, dass sie letztlich nichts gebracht haben."

Rechnungshof-Kritik

Ein düsteres Bild vom AKH zeichnet auch der jetzt vorliegende Endbericht des Rechnungshofs. Konkret wurde unter anderem die Sanierung der Tiefgarage unter die Lupe genommen. Statt wie geplant 2010 wurde sie erst im September 2013 fertiggestellt. Zudem hatten sich die Kosten für die Sanierung von prognostizierten 3,2 Mio. auf 31,5 Mio. Euro erhöht. Kritik üben die Prüfer auch am Bau des neuen Kinder-OP-Zentrums: "Die Entscheidung zur Neuerrichtung war auch aus wirtschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar." Die Prognosekosten erhöhten sich von 29,36 Mio. (2008) auf 60,09 Mio. Euro (2012).