Chronik/Wien

Mysteriöses Schussattentat durch Wohnungstür

Zuerst sah es aus wie eine Beziehungstat. Freitag um 20.29 Uhr wurde die Polizei verständigt, dass eine Frau am Schuhmeierplatz in Wien-Ottakring angeschossen worden war. Im Eingangsbereich wurden eine 27-jährige serbischstämmige Frau und ihr 41-jähriger Lebensgefährte vorgefunden. Die Frau hatte Schussverletzungen im Bauch und an der Hand.

WEGA-Einsatz

Während die Frau vom Notarzt versorgt wurde, stürmte die WEGA die Wohnung auf der Suche nach einem eventuellen Täter. Aufgrund seiner blutigen Hände geriet aber der Lebensgefährte vorerst in Verdacht. Er spricht nur Serbisch und konnte daher zur Aufklärung der Tat vorerst nicht beitragen.

Die weitere Tatrekonstruktion ergab jedoch einen anderen Ablauf. Demnach waren beide gerade nach Hause gekommen. Sie hatten die Wohnungstüre geschlossen, als ein Unbekannter von außen einen Schuss durch die Türe abfeuerte.

Das Projektil traf die Frau. Der Lebensgefährte verständigte die Einsatzkräfte. Anschließend retteten sie sich auf die Straße. Dabei wurde die Frau vom Lebensgefährten unterstützt, wobei er sich die Hände blutig machte. Die Beamten gehen davon aus, dass die Darstellung stimmt. Sie wurden getrennt voneinander vernommen, außerdem weist die Türe einen Durchschuss auf.

Motivsuche

Bezüglich der Hintergründe tappen die Kriminalisten noch im Dunkel. Es sieht zwar aus wie eine Mafia-Attacke. Das Motiv könnte aber auch im privaten Umfeld des Opfers liegen, das sich erst kürzlich von einem Freund getrennt haben soll. Nachdem die Wohnungsnachbarn nichts mitbekommen haben, sucht die Polizei nun Zeugen, die den Täter im Wohnhaus oder in einem nahe gelegenen Park am Schuhmeierplatz gesehen haben. Die Frau ist nach einer Operation außer Lebensgefahr.