Chronik/Wien

Altbau wegen Einsturzgefahr evakuiert

Zu dramatischen Szenen kam es Samstag, kurz nach 14 Uhr, auf der Äußeren Mariahilfer Straße 178. Mehrere Bewohner bemerkten, dass sich größere Mauerteile der Fassade lösten. Sofort wurden die Einsatzkräfte alarmiert. Wenig später stürzte eine von drei Stiegen ein. Zu diesem Zeitpunkt rasten bereits Feuerwehr, Rettung und Polizei zum Einsatzort. Dieser befindet sich nur einen Steinwurf vom Ort entfernt, wo sich am 26. April eine Gasexplosion ereignet hatte. Damals sprengte ein 19-Jähriger das Gebäude in die Luft.

Da das Haus als akut einsturzgefährdet galt, begann die Feuerwehr mit der Evakuierung. Zum Zeitpunkt des Vorfalles waren nur wenige Bewohner im Gebäude. Offenbar nutzten viele den Einkaufssamstag und das verlängerter Wochenende. Die Räumung der fünf im Haus befindlichen Bewohner funktionierte reibungslos, da noch zwei Stiegen intakt waren. Die Bewohner standen schließlich nur mit warmen Jacken und Mänteln auf der Mariahilfer Straße.

Die Feuerwehr löste am Nachmittag trotzdem „Alarmstufe Zwei“ aus. Vor Ort fanden sich daher 70 Mann ein, galt es doch die Statik des einsturzgefährdeten Hauses zu stabilisieren. Feuerwehrsprecher Christian Feiler erklärte, dass das Gebäude gerade saniert werde und ein Dachausbau in Arbeit sei: „Wir haben sofort versucht, den Bauträger zu kontaktieren, um eventuelle Baumängel, die vor den Renovierungsarbeiten bestanden haben, zu eruieren.“

Kätzchen gerettet

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Noch während der Arbeiten meldete sich ein junges Pärchen bei den Einsatzkräften und berichtete, dass sie ihre Katzen in der Wohnung im dritten Stock zurückgelassen hatten. Die Feuerwehr barg das acht Monate alte Katzenpärchen "Merlin" und "Mim" mit einer Drehleiter. Die

Bilder vom Einsatzort

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Bus zur Verfügung gestellt

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Um die Bewohner vor der Kälte zu schützen stellten die Wiener Linien einen Bus zur Verfügung. Darin konnten sich die Parteien aufwärmen. Jasmina Suljakovic, eine der evakuierten Mieterinnen, hoffte noch am Samstag in ihre Wohnung zurückkehren zu können: „Eigentlich hab’ ich erst durch die Feuerwehr bemerkt, dass Fassadenteile in den Hof gefallen sind.“

Rückkehr noch am Abend

Wegen des Einsatzes musste die äußere Mariahilfer Straße in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren die Sperren zwar noch aufrecht. Gegen 17 Uhr ging Feuerwehr-Sprecher Feiler davon aus, dass die Bewohner der Stiegen 2 und 3 noch in den Abendstunden ins Haus zurückkehren dürfen.