Weihnachten: Die Hälfte der Wiener hat schon alle Geschenke
„Vorsichtig optimistisch“ sieht der Wiener Handel dem Weihnachtsgeschäft entgegen, sagt Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Wien (WKW). Grund zum Optimismus liefert die bereits traditionelle Umfrage der WK Wien, wonach neun von zehn Wienerinnen und Wienern ihre Liebsten beschenken wollen – und zwar mit durchschnittlich acht Geschenken im Wert von rund 320 Euro. Das sind zwar um 30 Euro pro Person mehr als im Vorjahr, aber auch um 50 Euro weniger als im Vorpandemiejahr 2019.
Insgesamt geht es in diesem Jahr also um geplante Gesamtausgaben von 470 Millionen Euro. Während das Konsumklima unter dem Jahr also eher verhalten ist, zeigt sich das Weihnachtsgeschäft als relativ krisenresistent. „Weihnachten ist und bleibt die Zeit des Schenkens“, sagt Gumprecht - auch in inflationsbedingt schwierigen Zeiten. Wohl auch deshalb gibt ein Fünftel der Befragten an, bei den Weihnachtsausgaben bewusst zu sparen und den eigenen Konsum in den Monaten davor einzuschränken.
Weniger Late-Shopper
Bis zum 24. Dezember ist es noch weniger als ein Monat. Höchste Zeit also, sich Gedanken zu machen, welche Geschenke unter dem Christbaum liegen sollen. In Wien ist man dabei derzeit in guter Gesellschaft. Rund die Hälfte aller Geschenkekäufer hat ihre Besorgungen bereits Ende November erledigt. Nur 14 Prozent identifizieren sich als sogenannte Late Shopper, die erst in den letzten beiden Adventwochen in die Gänge kommen. 2018 waren es noch 40 Prozent.
Der Online-Handel spielt dabei eine überraschend geringe Rolle. Von acht Geschenken kaufen die Wienerinnen und Wiener im Schnitt nur 2,2 online. „Wien kann einen stabilen stationären Handel vorweisen“, sagt Gumprecht. Gerade in der Vorweihnachtszeit zähle hier das Gesamterlebnis zwischen beleuchteten Einkaufsstraßen und Adventmärkten. „Gastronomie und Handel ergänzen sich gut“, erklärt die Obfrau.
Habe man sich vor der Pandemie noch im Geschäft beraten lassen und dann online gekauft, hätten die guten Erfahrungen, die viele mit Click & Collect-Systemen gemacht haben, diesen Trend umgekehrt. „Heute informiert man sich online, checkt die Verfügbarkeit im Geschäft und holt sich das Produkt sofort ab. So schnell kann das Amazon nicht“, sagt Gumprecht.
Und was kaufen die Wienerinnen und Wiener? Die Klassiker dominieren: Je 32 Prozent der Schenkenden legen Gutscheine, Kosmetikartikel und Kleidung unter den Christbaum, Spielwaren und Bücher (29 und 23 Prozent) dürfen auch nicht fehlen. Generell gilt: Der Trend geht in Richtung nachhaltiger und personalisierter Geschenke.