Warum Butter in Wiener Supermärkten jetzt gegen Diebstahl gesichert wird
Von Mia Guttmann
Bilder von diebstahlgesicherten Packungen Butter kursieren derzeit in den sozialen Medien – und sorgen für heftige Diskussionen: Entdeckt hat die Diebstahlsicherung ein User in einem Penny-Markt in der Thürnlhofstraße im 11. Bezirk in Wien.
Bei einem Lokalaugenschein des KURIER bestätigen sich die Aufnahmen. Jedes Päckchen Butter trägt einen schwarzen Anti-Diebstahl-Aufkleber mit Barcode, die bei der Kassa entsichert werden müssen.
Nicht das einzige Produkt: Auch Schokoladetafeln von Rittersport sind mit einem Diebstahlschutz versehen. Unter den Kunden hat sich die neue Maßnahme noch nicht herumgesprochen: „Ich kaufe hier häufig ein, aber das ist mir noch nicht aufgefallen“, erzählt ein Kunde vor der Filiale.
"Eine Einzelentscheidung"
Laut Penny-Markt-Sprecher Andreas Krämer gibt es „keine nationale Anweisung“, Grundnahrungsmittel mit einem Diebstahlschutz zu versehen. An sich seien die Märkte „zentral gesteuert und die einzelnen Filialen haben hierbei keinen Entscheidungsspielraum.“ Es könne sich nur um eine „eigenmächtige Einzelentscheidung“ handeln.
Erklären kann man die Maßnahme beim Rewe-Konzern, zu dem Penny gehört. „Es kann passieren, dass es in einzelnen Märkten gehäuft zu Diebstählen kommt“, sagt Konzernsprecher Paul Pöttschacher auf KURIER-Anfrage. In der Regel würden teure Produkte gestohlen, aber es komme auch vor, dass vermehrt billigere Waren wie Kaugummis gestohlen werden. „Wird festgestellt, dass in einer Filiale ein Produkt häufig gestohlen wird, wird ein Diebstahlschutz angebracht“, sagt Pöttschacher. Die Entscheidung treffen Markt- und Regionalmanager gemeinsam.
Diese Maßnahme sei jedoch „eher ungewöhnlich und punktuell“. Sie werde zeitlich beschränkt genutzt, um den Dieb abzuschrecken. „Wenn die Angestellten bemerken, dass der Schwund aufhört, wird die Maßnahme wieder eingestellt, da sie großen Mehraufwand bedeutet."
Dass es aufgrund der Teuerung vermehrt zu Diebstählen komme, habe man bisher nicht festgestellt, betont Pöttschacher. Außerdem führe Rewe nicht Buch darüber, welche Produkte zurzeit gestohlen werden.