Undichte Klimaanlage löste Großeinsatz bei der Boku aus
An Lehre ist am Montagnachmittag auf der Boku in der Wiener Muthgasse nicht zu denken.
Gegen 15.30 Uhr ist das Gebäude in Döbling von Feuerwehr und Polizei abgeriegelt, während ein halbes Dutzend Rettungswagen die Universitätsmitarbeiter untersucht.
Nur kurz zuvor wurde im fünften Stock eine undichte Klimaanlage entdeckt. In dieser soll eine Leitung gerissen sein, sodass Kühlflüssigkeit austreten konnte. Darin, so ein Mitarbeiter, könnte sich Glykol befinden.
Giftiges Frostschutzmittel
Glykol ist eine Substanz, die noch aus den Weinpansch-Skandalen der 80er-Jahre in Erinnerung ist. Das Frostschutzmittel wird etwa verwendet, um Flugzeuge zu enteisen und reizt bei Kontakt die Haut, die Schleimhäute und die Augen. Bei Einnahme in größeren Dosen kann es sogar tödlich sein. Berichte über Verletzte gab es aber zunächst nicht.
Laut Feuerwehrsprecher Lukas Schauer steht derzeit überhaupt noch nicht fest, ob Glykol freiwurde. "Proben werden jetzt ausgewertet."
Teilsperre weiter aufrecht
Boku-Mitarbeitern zufolge handelt es sich bei dem Blaulicht-Großaufgebot um eine Sicherheitsmaßnahme, die bei derartigen Substanzaustritten Routine sei. Die Feuerwehr bestätigt, dass es sich bei der Gebäuderäumung um eine vorsorgliche Maßnahme handelte. Vor allem da in einem Uni-Gebäude davon ausgegangen wird, dass viele Personen anwesend sind.
Kurz vor 16 Uhr gab es schließlich Entwarnung und die meisten Mitarbeiter konnten wieder zurück auf den Campus. Lediglich der Bereich des Austritts blieb vorerst gesperrt, während Feuerwehr und Haustechnik die ausgetretene Flüssigkeit absaugten.