Chronik/Wien

Von Ottakring und Hernals: Neue Radroute führt durchgehend zum Gürtel

Gute Nachrichten für Fahrradfahrer aus Ottakring und Hernals: Die Umgestaltung der Seeböckgasse bildet den Startschuss für einen 2,5 Kilometer langen Radwegweg bis zum Gürtel.

Bisher war die Route nicht durchgängig in beide Richtungen mit dem Fahrrad befahrbar - das soll sich nun ändern.

Das Wiener Radwegeausbauprogramm sieht für 2024 insgesamt 46 Projekte mit fast 20 Kilometern neuer Radverkehrsinfrastruktur vor. Die Stadt stellt für die Radweginitiative rund 20 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.

Noch in diesem Jahr startet die Umgestaltung in der Seeböckgasse, anschließend folgt 2025 die Geblergasse. Somit soll es künftig möglich sein durchgehend von der Sandleitengasse bis zum Hernalser Gürtel zu radeln. 

"Damit verbessern wir die Anbindung an die inneren Bezirke und weiter Richtung Westen erheblich", sagt Peter Jagsch, SPÖ-Bezirksvorsteher von Hernals bei der Präsentation des Vorhabens am Mittwoch.

Verkehrsberuhigung um Bildungsreinrichtungen

Zusätzlich soll es eine erhebliche Verkehrsberuhigung geben: Für Autos bleiben die Straßen weiter befahrbar, aber unterbrochen und mit abschnittsweise gedrehten Einbahnen. Konkret heißt das, dass es keinen Durchzugsverkehr geben wird. Für Anrainer sowie Einsatzfahrzeuge wird es dennoch möglich sein mit dem Auto in der Umgebung zu fahren.

Zudem hätten Studien gezeigt, dass vor allem an Schulen in der Umgebung der Bedarf des Individualverkehrs sehr gering ist: Demnach würden 97 Prozent klimaneutral, sprich mit dem Rad oder zu Fuß, zur Schule unterwegs sein, erklärt Jagsch weiter. Demnach sei es wichtig, eine sichere Verkehrsanbindung anbieten zu können.

Mehr Begrünung geplant

"Wir möchten die Gelegenheit nutzen und beim Umbau der Fahrradstraße auch die Umgebung aufwerten", sagt Planungsstadträtin Uli Sima (SPÖ). Konkret gemeint ist damit mehr Begrünung. 47 Bäume sollen entlang der Route gepflanzt werden. Außerdem sind fünf Hochstammsträucher und Beete geplant. Für Hitzetage will man sich neben mehr Grün unter anderem auch mit einem Wasserspiel wappnen. 

Und auch Nicht-Fahrradfahrer sollen vom Umbau profitieren: Geplant sind breitere Gehsteige, neue Sitzgelegenheiten und Spielräume.

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"Neben der neuen Radverbindung durch unsere Bezirke erhöhen wir so die Aufenthaltsqualität im gesamten Straßenraum", sagt Ottakrings Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ).  Es handle sich laut ihr um ein Projekt, das viele Aspekte für die Bewohner und Betroffenen vereint und in die Zukunft schaut. Denn die Umgestaltung komme den Bitten vieler Eltern, Lehrer und Schulkindern nach, die sich einen sicheren und komfortablen Schulweg wünschen.

In der Umgebung von Seeböckgasse und Geblergasse gibt es vier Kindergärten, eine Neue Mittelschule sowie zwei Gymnasien - weitere vier Schulen befinden sich im direkten Umfeld.

Schritt für Schritt

In der ersten Bauetappe wird noch 2024 die Seeböckgasse von der Sandleitengasse bis zur Wattgasse umgebaut. Die Fahrradstraße umfasst dort eine Länge von 925 Meter.

Im nächsten Jahr folgt die Umgestaltung der Geblergasse von Wattgasse bis hin zur Pallfygasse.

Der dritte Abschnitt bis zum Gürtel wurde bereits umgestaltet - dort ist das Radfahren gegen die Einbahn bereits möglich.

Baulich getrennt und doch verbunden

Die Verbindung mit dem Gürtelradweg wird künftig durch einen baulich getrennten Zwei-Richtungs-Radweg ermöglicht. Dieser Radweg ist etwa 70 Meter lang und verläuft entlang des Äußeren Gürtels von der Geblergasse bis zur Kreuzung Hernalser Hauptstraße. Dadurch soll eine sichere Überquerung des Gürtels sowie gleichzeitig ein komfortabler Anschluss an den Gürtelradweg möglich werden.

 die Neuerrichtung eines baulich getrennten, etwa 70 Meter langen Zwei-Richtungsradwegs ermöglicht. Dieser Radweg verläuft entlang des Äußeren Gürtels von der Geblergasse bis zur Kreuzung Hernalser Hauptstraße. Damit soll eine sichere Querung des Gürtels und damit ein komfortabler Anschluss an den Gürtelradweg erreicht werden. 

Ende 2025 soll die Radroute durch Hernals und Ottakring führen: "Dann geht es in einem gerade durch, so wie es Radfahrer mögen und bergab geht es auch", sagt Uli Sima.