Türkische Fans hatten Heimspiel im Ernst-Happel-Stadion
"Türkeifahnen müsste man heute verkaufen", sagt der Mann am Bierstand. "Die würden besser gehen." Tatsächlich verirren sich nur wenige Gäste hierher, um alkoholische Getränke zu konsumieren. "Das Bier gibt es auch alkoholfrei", versucht es der Verkäufer mit allen Mitteln – vergebens. Auch der kleine Stand mit den Österreich-Schals und -Fahnen ist diesmal kaum besucht.
"Turkiye, Turkiye", hallt es über den Vorplatz des Stadions schon zwei Stunden vor dem Anpfiff. Vor dem Wettstand bildeten sich bereits Schlangen, schließlich galt das türkische Team als Außenseiter – 3,50 Euro für einen wurden für einen Sieg geboten. Viele Türken sahen hingegen ihre Mannschaft als Favorit, Hunderte feierten bereits im Vorfeld ihr Team.
Zu sehen war dies auch, als die beiden Mannschaftsbusse gegen 19 Uhr beim Stadion eintrafen. Während das Gefährt des türkischen Teams von Fans umringt wurde und die Polizei erst die Durchfahrt zum Stadion freimachen musste, blieb das österreichische Teams fast unbemerkt – nur eine Handvoll Fans fertigten Selfies an. Rund um das Stadion war deshalb häufig von einem Auswärtsspiel die Rede.
Dennoch gab es groß angelegte Sicherheitskontrollen an den Eingängen. In einigen Sektoren musste man drei Sicherheitsschleusen durchdringen, um ins Stadion zu gelangen. Es ging auch darum, zu verhindern, dass – wie beim Albanienspiel – Böller in das Stadioninnere gelangen. Ein Blick auf die konfiszierten Gegenstände zeigte aber: Es wurden fast ausschließlich Dosen und Plastikflaschen mit Getränken abgenommen. Es war ein friedliches Fußballfest.