Theater um den 13A geht weiter
Von Monika Payreder
Im wahrsten Sinn bewegte Zeiten erfährt derzeit der 13A. Vor ziemlich genau einem Jahr bekam der Bus Richtung Alser Straße eine neue Route verpasst – die alte hatte sich auf der Mariahilfer Straße zwischen Neubau- und Kirchengasse in eine Fußgängerzone verwandelt und die Busfahrer weigerten sich, um die Flaneure herumzukurven.
Seither kommt der Bus von der Maschekseite zur Kirchengasse, nämlich über Windmühl- und Capistrangasse – und die Mariahilfer Straße. Die ist hier allerdings keine Fußgänger-, sondern eine Begegnungszone. Eine noch nicht umgebaute Begegnungszone, die Fußgänger trauen sich daher noch nicht so recht von den Gehsteigen herunter, die Fahrbahn ist meistens frei für Autos, Radler – und eben den Bus.
Noch. Denn kommendes Jahr wird auch diese Begegnungszone umgebaut. "Und dann geht das Theater mit dem Bus wieder von vorn los", prophezeit Dominik Rosenauer, der in der Capistrangasse wohnt und einer der lärmgeplagten Leidtragenden der neuen Routenführung ist.
"Wenn in der unteren Begegnungszone nach dem Umbau dann genauso viele Fußgänger unterwegs sind wie jetzt in der oberen, wird man sich etwas überlegen müssen", sagt auch Leopold Wurm, Betriebsrat bei den Wiener Linien. "Weil dann ist es genauso gefährlich, durch diese Begegnungszone zu fahren, wie vorher durch die Fußgängerzone." Wurm war immer schon gegen eine 13A-Route über die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße – er und seine Busfahrerkollegen würden den Bus lieber in beide Richtungen durch die Neubaugasse schicken.
Zweigeteilt im Advent
Rosenauer würde eine solche Verlegung (die bisher unter anderem am Widerstand der Neubauer Bezirksvertretung gescheitert ist) lieber heute als morgen sehen: Der Bus mache so viel Lärm, dass er schon überlege, wegzuziehen. Zumindest an den Einkaufssamstagen wird Rosenauers Wunsch erfüllt: Da fährt der 13A wieder zweigeteilt – zwischen Hauptbahnhof und Neubaugasse sowie Alser Straße und Siebensterngasse. "Alles andere wäre viel zu gefährlich", sagt Wurm. "Wir fahren sicher nicht durch die Massen an shoppenden Menschen."