Strebersdorf: Das lange Warten auf die Park-and-ride-Anlage
Von Elias Natmessnig
Die grüne Wiese liegt direkt zwischen der Prager Straße und der S-Bahn-Trasse. Für viele ist es nur Brachland, für Walter Bergolth ist es ein langjähriges Ärgernis.
„Noch unter Stadtrat Rudolf Schicker wurde hier 2001 die Errichtung einer Park-and-ride-Anlage geplant“, sagt der ehemalige VP-Bezirksrat. Passiert sei seitdem nichts. Mit dem Resultat, dass rund um die S-Bahn-Station Strebersdorf mehrheitlich Autos mit niederösterreichischem Kennzeichen stehen. Vor allem Lenker aus Langenzersdorf oder Korneuburg parken in Strebersdorf – obwohl es auch in ihren Heimatorten eine S-Bahn-Station gäbe. „Viele wollen oder können sich die zusätzliche Zone, die man bereits in Langenzersdorf für die S-Bahn zahlt, nicht leisten“, sagt Bergolth. Zusätzlich liegt das Grätzel direkt an einer Abfahrt der A22. Die ÖVP will daher am 19. Februar einen Antrag für die Park-and-ride-Anlage einbringen.
Heinz Lehner, SP-Bezirksvorsteher in Floridsdorf, kann sich die Anlage grundsätzlich vorstellen. Allerdings sei dies eine Kostenfrage. „Es kann nicht sein, dass Wien die Park-and-ride-Anlagen für niederösterreichische Pendler zahlt“, sagt Lehner. Er wäre dafür, die Zonengrenzen zu verändern. „So könnten die Menschen in Langenzersdorf oder Korneuburg in die S-Bahn steigen, ohne mehr zu zahlen.“
Unflexibel
In die selbe Kerbe schlägt auch ÖAMTC-Experte Martin Hoffer. „Das zeigt, wie unflexibel das Tarifsystem mit den Zonengrenzen ist. Aber auch die kaum erreichbare Park-and-ride-Anlage in Korneuburg trage das Ihre dazu bei: „Neben den Kosten ist auch die Erreichbarkeit ein wichtiges Kriterium.“ Die wäre in Strebersdorf gegeben.
Doch die Stadt bremst: „Die Strategie ist, dass Pendler bereits in NÖ auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen“, erklärt Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne). Daher unterstütze Wien auch den Bau von Park-and-ride-Anlagen in Niederösterreich. Bei der Aufweichung der Zonengrenzen lege sich Niederösterreich quer. In Wien sollen in den nächsten Jahren dennoch zwei neue Anlagen entstehen. In der Perfektastraße und der Seestadt Aspern. Strebersdorf muss wohl weiter warten.