Song Contest: Freude, aber auch Skepsis wegen hoher Kosten
Von Julia Schrenk
63.000 Euro für gleichgeschlechtliche "Ampelmännchen". 3600 Euro für Kanaldeckel, die "Rise like a Phoenix" von Conchita, "Merci Chérie" von Udo oder "I’m Yours" von den Makemakes singen und 10.000 Herzerl-Aufsteller für die Wiener Parks um 17.000 Euro.
Die Bruttowertschöpfung liege österreichweit bei 38,1 Millionen Euro, Wien soll von einer Wertschöpfung in der Höhe von 27,8 Millionen profitieren. Außerdem werden bundesweit Steuereinnahmen in der Höhe von 16 Millionen Euro erwartet.
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Für singende Kanaldeckel oder Herzerl-Stecken stellt die Stadt kein Zusatz-Budget zur Verfügung. Das seien freiwillige Aktionen anderer Ressorts, die diese auch finanzieren müssen.
Zumindest in Österreich hat das Marketing funktioniert. 100 Prozent der von markentagent.com Befragten haben schon einmal vom Song Contest gehört. Und 59,3 Prozent finden es auch gut, dass der Bewerb in Wien stattfindet. Auch das Lied der österreichischen ESC-Teilnehmer The Makemakes – "I’m Yours" – gefällt 54 Prozent der Befragten. Obwohl nur die wenigsten, nämlich 1,8 Prozent, glauben, dass The Makemakes den Sieg erneut nach Hause holen. 56,1 Prozent gehen gar davon aus, dass es die Makemakes nicht auf einen der ersten zehn Plätze schaffen.
Chips und Mineral
Jeder zweite Befragte gab an, sich zumindest eine der drei großen Shows anzusehen – im Fernsehen, beim Public Viewing oder in der Stadthalle. Aber: Nur 3,6 Prozent wollen zum Public Viewing gehen; die allermeisten, nämlich 95,6 Prozent, bevorzugen einen gemütlichen Abend auf der Couch. Und das – wie die Studienautoren erhoben haben – mit Chips, Popcorn, Salzgebäck und Mineralwasser.
Mehlspeisen und Kuchen wollen nur 6,8 Prozent beim Song-Contest-Finale essen, Suppe nur zwei Prozent und gar nur 1,2 Prozent werden Fondue servieren. So feierlich ist der Song Contest für die Österreicher dann offenbar doch nicht.