Chronik/Wien

Skaterpark droht der Abriss

Benjamin Beofsich (27) kann es einfach nicht nachvollziehen. Vor einem Jahr haben er und die anderen Skater vom Verein zur Förderung von Skateboard-DIY-Projekten aus einem brachliegenden Gelände am Nordbahnhofgelände in der Leopoldstadt einen Skaterpark gemacht. Jetzt droht dem Park der Abriss.

In Eigeninitiative bauten die Skater die Rampen, "die es so in keinem anderen Skaterpark gibt", sagt Beofsich. Ein Gemeinschaftsgarten wurde angelegt und es gibt Schaukeln für Kinder. "Wir haben uns dort ein Schönwetter-Paradies aufgebaut", sagt Benjamin Beofsich.

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Doch der Vertrag, den die Skater mit dem Grundeigentümer ÖBB vor einem Jahr abgeschlossen haben, ist mit 29. Februar ausgelaufen.

Stadtentwicklungsgebiet

Das Gebiet rund um die Anlage ist Teil des Stadtentwicklungsgebietes Nordbahnhof. Bis 2025 sollen dort 10.000 Wohnungen für 20.000 Bewohner und Büros für 10.000 Arbeitsplätze errichtet werden. Der Skaterpark liegt dort, wo später die "Freie Mitte", eine grüne und unverbaute Fläche, entstehen soll. "Das Projekt braucht Vorlaufzeiten und Planungsphasen", sagt ÖBB-Sprecher Christopher Seif. "Eine Vertragsverlängerung war in Abstimmung mit Stadt und Bezirksvorstehung nie ein Thema." Von Bezirkschef Karlheinz Hora (SPÖ) heißt es dazu: "Mit dem Skaterpark habe ich nichts zu tun. Da mische ich mich nicht ein."

Für die Skater ist es jedenfalls "ärgerlich", dass dem Park der Abriss droht. "Dort wird in den nächsten Jahren ja ohnehin nichts gebaut", sagt Beofsich. Das bestätigt auch ein Sprecher von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne): "Zwei Jahre dauert es sicher noch, bis dort gebaut wird."

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Bis jetzt lief das Projekt Skaterpark in Kooperation mit der Stadt Wien, konkret mit den Magistratsabteilungen 13 (Bildung) und 18 (Stadtentwicklung). Auch von dort kommt Rückendeckung für die Freizeit-Sportler: "Wir haben auf eine Weiterführung gehofft und können die Skater verstehen", sagt Jutta Kleedorfer, Projektkoordinatorin für Mehrfach- und Zwischennutzung in der MA 18. Sie gibt aber zu: "Wir waren etwas blauäugig. Wir hatten angenommen, dass das Grundstück Anfang 2016 ohnehin schon an die Stadt Wien übergeben wird." Doch das hat sich verzögert.

Die ÖBB geben den Skatern nun bis Ende des Monats Zeit, den Park zu räumen und ordnungsgemäß zu übergeben.