Chronik/Wien

Schulwart täuschte Messerattacke auf ihn vor

Ein kriminalistisches Déjà-vu erlebte die Wiener Polizei am Montagmorgen, als sie in eine Volksschule in Wien-Favoriten gerufen wurde: Ein Schulwart hatte durch zwei Unbekannte Täter eine Stichverletzung am Gesäß erlitten. Von den Tätern fehlte jede Spur. Erst im März war ein Schulwart in einer Volksschule in Wien-Simmering von einem immer noch unbekannten Täter durch Stichverletzungen getötet worden. Sofort begann die Polizei mit Ermittlungen in diese Richtung, denn es gab viele Parallelen. 

Parallelen zu Todesfall in Simmering

Der 41-Jährige, der am Montag behauptete angegriffen worden zu sein, sagte, dass er die Männer um 4.15 Uhr im Schulgebäude ertappt hatte. Auch der Vorfall im März spielte sich in den frühen Morgenstunden ab. Einer der Männer soll am Montag die Flucht ergriffen haben, mit dem zweiten soll es zu einem Handgemenge gekommen sein, bei dem der Schulwart mit einem Messer - wie im März - verletzt wurde. Ein Großaufgebot der Polizei durchsuchte am Montag die Schule und fand sogar die vermeintliche Tatwaffe. Doch bald stellte sich heraus, dass der 41-Jährige die Attacke nur erfunden hatte. 

Streit mit Ehefrau

Als Grund für die fingierte Attacke gab der Schulwart in Favoriten an, dass er einen Streit mit einer Frau in der Schulwartwohnung, die innerhalb des Schulgebäudes liegt, gehabt haben soll. Laut ersten Ermittlungen zog er sich dann durch einen Unfall die Verletzung am Gesäß zu. 

Messer versteckt

Um seine Geschichte glaubwürdig zu machen, versteckte der Schulwart dann sogar ein Messer in der Schule, das später von der Polizei als Tatwaffe sichergestellt wurde. Der Mann wird nun wegen Vortäuschung einer gerichtlich strafbaren Handlung angezeigt. Ihm wird außerdem ein Kostenersatz für den Polizeieinsatz vorgeschrieben. Wie viel ihm das konkret kosten wird, ist noch unklar. Laut Polizei muss erst eruiert werden, wie viele Einsatzkräfte wie lange vor Ort waren. Rechnet man aber damit, dass neben Streifenwägen auch die Spezialeinheit WEGA und das Landeskriminalamt alarmiert worden waren, dürfte es sich um eine hohe Summe handeln. 

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