Chronik/Wien

Kopfschüsse in Meidling: Verdächtiger tot, Opfer liegt im Koma

Am Dienstagabend fielen in Wien-Meidling Schüsse auf offener Straße. Zwei Personen lagen in der Herthergasse schwer verletzt auf dem Boden. Es soll sich um eine Beziehungstat gehandelt haben. Der 53-jährige Zeljko P. soll gegen 21.20 Uhr seiner 48-jährigen Ex-Lebensgefährtin Violeta J. in den Kopf geschossen und die Waffe dann gegen sich selbst gerichtet haben.

Beide wurden in äußerst kritischem Zustand ins Spital eingeliefert, wo die Frau ersten Informationen zufolge gegen 23.20 Uhr ihren schweren Verletzungen erlegen sein soll. Am Mittwoch revidierte die Polizei diese Information allerdings. Laut Polizeisprecher Paul Eidenberger soll der mutmaßliche Schütze verstorben sein, während das Opfer im Koma liegt. 

Als Motiv gilt Eifersucht. Der Bosnier soll mit der Serbin zuvor in einem Lokal gestritten haben und stark betrunken gewesen sein.

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Häufige Streitereien

In der Vergangenheit dürfte es immer wieder zu Streitereien zwischen den beiden gekommen sein. In einem Café nahe des späteren Tatorts gerieten die beiden aneinander.Laut Lokalgästen und Bekannten des Paares war Violeta J. schon seit 2009 als Kellnerin in dem Lokal tätig. Ihr Ex-Lebensgefährte soll immer wieder eifersüchtig gewesen sein, angeblich ging bei einem Streit in der Vergangenheit auch schon eine Fensterscheibe zu Bruch. Am Arbeitsplatz des Opfers wurden bereits Kerzen aufgestellt.

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Bei der Tatwaffe handelt es sich um eine Pistole der Marke Zarotti (Kal. 7,65).Die kleine Pistole und zwei Hülsen wurden sichergestellt. Zeljo P. dürfte sie illegal besessen haben. Nach der Tat war zunächst noch unklar, ob der Schütze noch frei herumlief. Die Gegend wurde großräumig abgesperrt und die Spezialeinheit WEGA angefordert. Die Exekutive schloss wenig später aber aus, dass noch eine dritte Person an dem Vorfall beteiligt gewesen sein könnte.

Zahlreiche Zeugen

Im Lokal und auf der Straße sowie in einem weiteren Beisl unweit des Tatorts gab es viele Zeugen des Vorfalls, die noch  in den Nachtstunden einvernommen wurden. Die Befragungen sollten nähere Aufschlüsse über den Hergang des Verbrechens liefern.

Österreich erlebt derzeit eine Häufung von Gewalttaten, bei denen Frauen starben: Seit Jahresbeginn hat es sieben derartiger Tötungsfälle gegeben. In allen Fällen befinden sich die tatverdächtigen Männer in Untersuchungshaft. Erst in der Vorwoche wurde ein Mann ausgeforscht, der im betrunkenem Zustand seine Lebensgefährtin am 16. Jänner getötet haben soll.

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