Schönbrunn: Neues Besucherzentrum in Betrieb genommen
Von Konstantin Auer
Das Bild ist bekannt: Vor dem Schloss Schönbrunn halten zahlreiche Reisebusse, Touristen aus aller Welt strömen gruppenweise auf das historische Gelände.
Seit Donnerstag ist aber etwas anders: Die meisten Busse halten nicht mehr direkt an der Schönbrunner Schloßstraße, sondern gegenüber auf einem neu angelegten Parkplatz. Der Parkstreifen direkt vor dem Schloss bleibt am Donnerstagvormittag - bis auf wenige Ausnahmen - leer.
Direkt am Parkplatz, der derzeit Platz für 48 Busse sowie Autos bietet, eröffnete auch ein Zentrum für Gruppenreisende. Diese können nun schon dort ihre Tickets für die Besichtigung lösen.
Bei Busfahrern kommt das neu gestaltete Areal, das sich die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H (gehört zum Bund) 14,8 Millionen Euro kosten ließ, gut an.
Denny Först, der etwa 10-mal im Jahr von Deutschland nach Wien fährt, merkt den Unterschied zu früher: "Es ist für Gruppen praktischer, die Karten können direkt am Parkplatz gekauft werden", sagt er. Sein Bus steht am neuen Parkplatz zwischen Kollegen aus Kroatien, den Niederlanden und der Slowakei.
Bis Mittwoch mussten die Busfahrer ihre Gäste am Parkstreifen entlang des Nebentraktes des Schlosses aussteigen lassen und dann erst einen Parkplatz suchen.
"Die Busfahrer sind sehr diszipliniert und finden den neuen Parkplatz", zeigt sich Martin Schipany von der städtischen Verkehrsorganisation nach den ersten Stunden zufrieden. Somit sollen zukünftig keine Kolonnen vor dem Schloss entstehen, weil Busse direkt neben der Straße parken oder gar in zweiter Reihe aussteigen lassen, erklärt er.
"Das Konzept ist toll aufgegangen, das Gruppenzentrum wird die Kassa beim Schloss entlassen", sagt der Bauleiter des Projekts, Herbert Polsterer.
"Keine Hitzeinsel"
"Wir sind auch stolz auf die 300 Bäume, die am Areal gepflanzt wurden, damit keine Hitzeinsel entsteht", betont Petra Reiner, die Sprecherin der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. 49 Prozent des Areals sind Grünfläche, auch die Dächer des Zentrums sind bewachsen.
Bis Mitte 2020 soll der zweite Bauteil fertiggestellt sein. Er umfasst 230 extra Pkw-Stellplätze, eine Photovoltaik- Anlage sowie E-Ladestationen.
Parkplatzgebühren
Für Diskussionen könnten jedoch die Preise für den Parkplatz sorgen: Während die ersten 30 Minuten gratis sind, kostet jede angefangene Stunde für Pkw 3,90 Euro und für Busse und Camper 12 Euro.