Chronik/Wien

Schnitzler & Freud: Ein Freundesprojekt in bester Lage

Bereits seit Jahren hätten die "Kesselbrüder" einen Standort gesucht, um ihren "WienGin" auch im eigenen Laden präsentieren und vertreiben zu können, erzählt Bruder Florian Koller.

Ausgerechnet im Corona-Jahr kam die Suche nun zu einem Ende: Vergangenen Donnerstag eröffnete das "Schnitzler & Freud" in der Mariahilfer Straße 92. Und weil die Brüder ungern alleine arbeiten, wurde der "kuriose Shop mit Tasting" (O-Ton Koller) ein gemeinsames Projekt mit dem Weinviertler Weingut Hagn. Nicht das erste übrigens, produzieren und vertreiben die Partner doch bereits die Gin-Wein-Spirituose "Herak" gemeinsam.

Doch warum Schnitzler & Freud? Man habe für den Namen nach zwei Freunden aus unterschiedlichen Welten gesucht, sagt Koller. Gut, zwar waren die beiden nicht wirklich befreundet, doch der Name ist griffig und das riesige, aus 80 eigens für die Installation gebundenen Büchern zusammengesetzte, Portrait der beiden berühmten Wiener definitiv eindrucksvoll.

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Vor Ort wird der Laden von Kesselbruder Rudi Gundendorfer geschmissen und weil der gelernter Barista ist - und weil Schnitzler und Freud Stammgäste in Wiens Kaffeehäuser waren - musste natürlich auch noch Kaffee ins Sortiment. Der kommt von der Wiener Rösterei Naber und fließt in der Mariahilfer Straße durch eine state-of-the-art-Cimbali-Maschine in die Tassen.

Käsige Ergänzung

"Leiwande Produkte für lässige Leute" wollten die Partner anbieten, und weil lässige Leute auch gerne Käse essen, wanderte zusätzlich selbiger von den Mostviertler "Käsewölfen" in Wolfpassing ins Sortiment.

Untertags soll das Schnitzler & Freud einfach eine nette Bar sein, sagt Koller. Wer Gefallen an Gin, Wein, Kaffee und Käse aus regionaler Produktion findet, kann dann gleich sämtliche Produkte mitnehmen. Über kurz oder lang soll noch ein Geschenke-Eck mit Kuriositäten wie Magnumflaschen und besonderen Abfüllungen dazukommen, zusätzlich können abends Privatverkostungen mit den Kesselbrüdern und dem Weingut Hagn gebucht werden.

Schönes Leben

Es gehe darum, das schöne Leben herzuzeigen, sagt Koller; darum, mit der eigenen Community interagieren zu können und darum, Gastronomie so zu gestalten, wie man sie selbst gerne erleben möchte: "Wir wollten einfach das geilste kleine Geschäft für Genuss in Wien haben."

Und schließlich wollte man gerade im Corona-Jahr "Mut beweisen, damit auch anderen Unternehmern zusprechen und zeigen, dass es doch auch immer weitergeht". Für die Kesselbrüder hat sich mit dem Laden jedenfalls ein Traum erfüllt. Und irgendwann, lacht Koller, kommen dann neben Freunden auch zahlende Kunden.