Chronik/Wien

Nachwuchs für die lächelnden Wassermonster

Sie sehen aus wie lächelnde Wassermonster mit violetten Haaren und landen regelmäßig in den Hitlisten der skurrilsten Tierarten ganz vorne: Die Querzahnmolche im Wiener Tiergarten Schönbrunn haben für Nachwuchs gesorgt, was unter Zoologen als kleine Sensation gehandelt wird: An ihrem Ursprungsort in Mexiko gelten die Tiere bereits als ausgestorben.

"Der Patzcuaro-Querzahnmolch ist in seiner Heimat, dem Patzcuarosee, mit höchster Wahrscheinlichkeit ausgestorben", berichtete Zoodirektorin Dagmar Schratter. "Es gibt nur noch einige wenige Tiere dieser Art, fernab von Mexiko - in Graz und im Tiergarten Schönbrunn." Der Grazer Forscher Peter Praschag hatte es geschafft sie zu züchten. Einen Teil der Jungtiere gab er dem Wiener Tiergarten, und auch hier ist die Nachzucht gelungen.

Die bis über 30 Zentimeter lange Salamanderart verlässt nie das Wasser. Deshalb haben auch die erwachsenen Tiere die auffallend violetten Kiemenbüschel, die der Atmung im Wasser dienen.

In ihrer Heimat sind die Patzcuaro-Querzahnmolche ausgestorben, weil Fische, die in den See eingesetzt wurden, ihre Eier und Larven gefressen haben. Außerdem wurde Abwasser eingeleitet. Nonnen in einem nahegelegenen Kloster hatten die Tiere gesammelt, um aus ihnen Hustensaft zu gewinnen. Sie haben sie bis vor Kurzem allerdings auch gezüchtet und somit hat die Art überlebt, sagte Schratter. "Unsere Larven gehen an andere Zoos, damit wir an verschiedenen Standorten Back-up-Populationen haben."

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