Preßgasse: Neuer Gemeindebau nach Gasexplosion mit zwei Toten
Zwei Menschenleben forderte eine Gasexplosion in einem Gemeindebau im vierten Wiener Gemeindebezirk im Juni vergangenen Jahres. Die Aufräumarbeiten dauerten knapp zwei Wochen, danach wurde das Haus abgetragen, weil es stark einsturzgefährdet war. Während dieser Zeit war die gesamte Preßgasse gesperrt. Auch Mieterinnen und Mieter aus umliegenden Wohnhäusern mussten damals ihre Wohnungen räumen. Während das gegenüberliegende Haus wieder bezogen werden konnte, wurden die Mieterinnen und Mieter aus dem unmittelbar betroffenen Gebäude in Ersatzwohnungen untergebracht.
Die Stadt Wien kündigte nun an, dass im März eine Planeinsicht zum Neubau und auch die Einreichung bei der Baupolizei erfolgen würden. Demnächst werde es auch eine Informationsveranstaltung für die betroffenen Mieterinnen und Mieter geben. Den Baustart kündigte Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) für das Frühjahr 2021 an. Voraussichtlich um den Jahreswechsel 2022 auf 2023 soll der Bau abgeschlossen sein und die Bewohnerinnen und Bewohner könnten in die neuen Wohnungen einziehen, heißt es in einer Aussendung der Stadt. „Selbstverständlich können die Mieter zu ihren alten Mietvertragskonditionen in die neuen Wohnungen einziehen. Alle früheren Bewohner, die das wollen, können natürlich in die gewohnte Umgebung zurückziehen“, versicherte Gaál. Im neuen Gebäude wird es 39 Wohnungen geben – 30 Wohnungen waren es im alten Bau. Im Erdgeschoß soll es eine Konditorei geben.
Gasrohr manipuliert
Monate nach dem Vorfall bestätigte die Polizei, dass ein 22-Jähriger ein Gasrohr manipuliert haben soll. Er selbst und eine 29-jährige Frau starben bei der Explosion. Der junge Koch soll zuletzt massive Geldprobleme gehabt haben und mit seiner Miete im Rückstand gewesen sein. Immer wieder dürfte er in seinem Leben – unter anderem beruflich – gescheitert sein. T. Bittermann