Parkstrafen nahezu verdoppelt
Von Elias Natmessnig
Leopold Bubak hatte sein Auto nur kurz geparkt, um schnell in ein Geschäft zu hüpfen. Als er wenige Minuten später zum Auto zurückkam, sah er schon von Weitem den Strafzettel hinter dem Scheibenwischer. Dabei sollte er es besser wissen: Bubak ist Parkpickerlkoordinator der Stadt Wien und Chef der MA 65 (Rechtliche Verkehrsangelegenheiten).
Im Oktober 2012 hat die Stadt Wien die Parkraumbewirtschaftung im Westen massiv ausgedehnt. Das brachte nicht nur mehr freie Parkplätze für Anrainer, sondern auch mehr Einnahmen für die Stadt Wien.
Der massive Anstieg hat mehrere Gründe. Denn so banal es klingt: Durch das größere Gebiet gibt es auch viel mehr Möglichkeiten, falsch zu parken. Vor allem Autofahrer, die aus dem Ausland oder den Bundesländern kommen, fahren in die Falle.
Neue Kontrolltruppe
Zudem wird streng kontrolliert – manchmal auch überstreng, kritisiert Martin Hoffer, Verkehrsrechtsexperte des ÖAMTC . "So wurden etwa beim Handyparken Leute gestraft, die eben erst aus dem Auto ausgestiegen waren und gerade via Handyparken ihr Ticket lösen wollten."
Sieht man sich die Zahl der Delikte an, ist die Steigerung aber nicht so hoch. Die Zahl erhöhte sich von 947.000 auf 1.238.000, das ist ein Plus von 31 Prozent.
Erhöhungen
Den Rekord an Strafen hält wohl Gunther N., über dessen Fall der ORF-Bürgeranwalt berichtet: N. hat sein Auto in einer Kurzparkzone geparkt, in der Hektik der Reisevorbereitung darauf vergessen – und war auf Urlaub gefahren. Drei Wochen stand sein Wagen daraufhin in der Kurzparkzone. Die Folge: Er bekam 21 Strafverfügungen und soll nun 1500 Euro zahlen.