Neue Solaranlage am Dach des Naturhistorischen Museums installiert
Von Anna Perazzolo
Im Naturhistorischen Museum ist der Klimawandel überall. In den Ausstellungsräumen, in der Forschung. Nun sollen aber auch Maßnahmen dagegen gesetzt werden, sagt Generaldirektorin Katrin Vohland. Auch, wenn eines bereits jetzt feststeht: „Die Klimaneutralität bis 2030 werden wir nicht schaffen.“ Aber man arbeite trotzdem daran.
Der Gasausstieg und der Umstieg auf Fernwärme seien etwa schon gelungen. Alle 8.000 Leuchten konnten ebenfalls – mit Hilfe von finanziellen Mitteln der EU – auf LED umgestellt werden. Und die 674 Heizkörper wurden mit Thermostatventilköpfen ausgestattet. Allein die letzt genannte Maßnahme brachte in der vergangenen Heizperiode Einsparungen von 44 Megawattstunden (MWh) an Heizwärme – etwa der Verbrauch von 50 Haushalten.
Neue PV-Anlage am Dach installiert
Ein größeres Projekt konnte auch Anfang April fertiggestellt werden. Die neue PV-Anlage am Dach des Museums hat eine Leistung von 260 Kilowatt Peak (kWp) mit einem Ertrag von 4.000 MWh pro Jahr. Damit kann das Museum 12 Prozent seines jährlichen Strombedarfs selbst decken.
Solaranlagen haben im NHM schon eine etwas längere Geschichte. 1998 wurde eine Probeanlage in Betrieb genommen. Damals noch mit knapp 15 kWp (Kilowatt Peak) Leistung.
Versuche werden im NHM nach wie vor durchgeführt. Jetzt aber im Bereich der Geothermie. 2021 wurde damit begonnen, im Innenhof des Hauses Probesondierungen durchzuführen. Die Ergebnisse sollen im kommenden Jahr vorliegen. Aber: „Es schaut sehr gut aus, dass wir das Potenzial nutzen können“, sagt Christian Fischer, Leiter der Abteilung für Gebäude und Sicherheit im NHM.
In den historischen Schausälen könne die Erdwärme zwar nicht genutzt werden, man habe aber schon andere Räume im Auge. Bis 2028 soll nämlich das Tiefparterre zu einem barrierefreien „Welcome Center“ mit Kassen und Garderoben umgebaut werden. Hier soll dann auch die Erdwärme in Spiel kommen.
Anschluss an Fernkälte dauert noch
Es gibt aber noch weitere Projekte, die in Zukunft umgesetzt werden sollen: Gegen die Hitze im Sommer sollen ehemalige Lüftungsschächte revitalisiert und neue Beschattungselemente an den Fenstern angebracht werden. Der Anschluss an die Fernkälte sei ebenso in Arbeit. Derzeit findet die Verrohrung im Haus statt. „Bis wir aber in die hintersten Winkel gelangen, kann das gut sieben Jahre dauern“, sagt Fischer.