95,7 Prozent für Wiederkehr bei Parteitag: „Regieren ist geil“
Christoph Wiederkehr, seines Zeichens Wiener Vizebürgermeister und Landessprecher der hiesigen Neos, ist am gestrigen Samstag bei einer virtuellen Mitgliedersammlung wiedergewählt worden. 95,7 Prozent der Teilnehmer kürten ihn erneut zum pinken Landeschef, Gegenkandidaten gab es keine.
Bei der Versammlung, die mit einem Parteitag vergleichbar ist, stellte sich Wiederkehr erstmals der Wiederwahl. Die Funktion hat er seit 2018 inne.
Der 31-Jährige war damals auf Landessprecherin Beate Meinl-Reisinger gefolgt, die nach Matthias Strolz neue Bundesparteichefin wurde. 2018 erreichte Wiederkehr 97,8 Prozent Zustimmung.
Er bedankte sich nach der gestrigen Wiederwahl: „Ich freue mich über den großen Rückhalt für unseren Kurs, mit Mut und Zuversicht für den Fortschritt in Wien zu kämpfen und auch, in diesen schwierigen Zeiten mit ruhiger Hand und Stabilität zu regieren.“
Kleines Geständnis
Das Gestalten dürfe nie Selbstzweck sein, befand er. Die Demut gegenüber Amt und Funktion sei „zentral“. Das genaue Gegenteil sei im Bund zu erkennen. Man sehe ein türkises System, das jetzt zu Ende gegangen sei – gescheitert an Machenschaften und an Korruption.
Es sei gut für das Land, dass Ex-Kanzler Sebastian Kurz und Finanzminister Gernot Blümel zurückgetreten seien. „Das ist das einzig Richtige gewesen“, so Wiederkehr.
Sein Anspruch sei, konstruktiv und sachlich zu arbeiten und nicht im politischen Hick-Hack unterzugehen, versicherte er. Natürlich sei es nicht immer einfach, gestand er ein.
Erst recht als kleiner Koalitionspartner müsse man sich immer wieder durchsetzen: „Regieren ist hart, aber regieren ist auch verdammt geil, weil es unsere Verantwortung ist, zu gestalten.“
SPÖ gratuliert
Zufrieden zeigte sich auch die SPÖ, die Wiederkehr per Aussendung gratulierte: „Wir haben mit den Neos einen verlässlichen Partner und in Christoph Wiederkehr einen Vizebürgermeister mit Handschlagqualität gefunden“, teilten Bürgermeister Michael Ludwig und Landesparteisekretärin Barbara Novak mit.