Nachwuchs bei Felsenpinguinen im Tiergarten Schönbrunn
Von Kevin Kada
Klein, flauschig und tollpatschig: Im Tiergarten Schönbrunn sind im April elf Felsenpinguin-Küken geschlüpft. Ab sofort sind sie im "Kindergarten" des Polariums zu sehen. Rücken die Tierpfleger zweimal am Tag mit einem Eimer voll Fisch an, fiepsen die Kleinen vor Aufregung. "Bis zu 20 kleine Heringe und Sprotten verdrückt jedes Küken pro Tag. Selbst das jüngste bringt schon eineinhalb Kilogramm auf die Waage", so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Kein anderer Zoo in Europa züchtet Felsenpinguine so erfolgreich. Das Schönbrunner Erfolgsrezept: Zunächst übernehmen die Eltern die Aufzucht ihrer Küken. Später wird die Gewichtszunahme der heranwachsenden Vögel durch die Tierpfleger sichergestellt. Sie füttern die Küken und wiegen sie regelmäßig zur Kontrolle.
Der Nördliche Felsenpinguin ist in seiner Heimat rund um die Inselgruppe Tristan da Cunha im südlichen Atlantik aufgrund von Überfischung und Umweltverschmutzung stark gefährdet. In Europa ist die Pinguinart mit den markanten gelben Federbüscheln am Kopf nur in fünf Zoos zu finden. Der Wiener Zoo führt das Europäische Erhaltungszuchtprogramm.
Zuchtbuchführerin Sabine Frühwirth dazu: "Egal, ob in München oder Edinburgh, wir haben auf alle 135 Felsenpinguine europaweit ein Auge. Wir stellen die Zuchtgruppen in den anderen Zoos zusammen und geben unsere Erfahrung in Haltung und Zucht weiter."
Neben Erfahrung bedarf es auch Fingerspitzengefühl. Davon scheinen die Schönbrunner Pinguin-Pfleger eine Menge zu haben. Nicht umsonst gibt es heuer gleich eine ganze Fußballmannschaft Küken.