Chronik/Wien

Nach Impf-Stopp bei der Polizei: Wiens Bürgermeister Ludwig macht ein Angebot

Für viele Exekutiveamte kam das völlig überraschend. Noch während die Personalvertreter darüber informiert wurden, wie der für Montag geplante Impfstart bei der Polizei ablaufen sollte, entschied das Gesundheitsministerium, dass der Astra Zeneca-Impfstoff nun verstärkt für über 65-Jährige eingesetzt werden soll. Das bedeutete vorerst einen Impf-Stopp bei der Polizei, was dort für viel Aufregung sorgt - der KURIER berichete.

Nun reagiert Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und bietet Polizisten und ihren Angehörigen an, bei der Aktion "Alles Gurgelt" mitmachen zu können. Seit Ende Jänner können Mitarbeiter von Betrieben sowie Organisationen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich samt deren Familienangehörigen im Rahmen dieses Pilotprojekts der Stadt zwei Mal wöchentlich einen PCR-Selbsttest mittels Gurgelmethode absolvieren. Das gilt nun auch für Polizeibeamte.

Ludwig für baldige Impfung bei der Polizei

„Wiens Polizistinnen und Polizisten leisten tagtäglich hervorragende Arbeit. Gerade in diesen Zeiten muss alles daran gesetzt werden, dass die Polizistinnen und Polizisten sicher ihre wichtige Arbeit für die Wienerinnen und Wiener verrichten können", teilt Ludwig in einer Aussendung mit. Wiewohl er sich der Bürgermeister dafür ausspricht, dass die Polizei bald geimpft werden soll.

"Jeder, der etwa die Bilder der sogenannten Corona-Demonstrationen gesehen hat, weiß, warum. Unsere Polizei muss Demonstrationen begleiten, bei denen sich Menschen bewusst nicht an die gesetzlichen Coronaschutzvorgaben halten. Da sollten die Polizistinnen und Polizisten zumindest selbst den bestmöglichen Schutz vor Corona erhalten“, sagt Ludwig.

Projekt wird gut angenommen

Bisher haben sich 3.700 Wiener Unternehmen mit über 210.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beim dem Pilotprojekt "Alles Gurgelt" angemeldet. Die Proben werden über 153 Bipa-Filialen in ganz Wien oder die teilnehmenden Firmen gesammelt und von der Post in das Lifebrain Covid-Labor transportiert, wo die Auswertung erfolgt. Die Testpersonen werden innerhalb von 24 Stunden digital über das Ergebnis informiert.

Gegurgelt wird mit Video-Anleitung und einer App vor dem Computer oder dem Smartphone. Mittels digitaler Dokumentation wird die Identität der Testpersonen bestätigt. Die Tests können so eindeutig einer Person zugewiesen werden. Mit der ausgestellten Bestätigung des Testergebnisses gilt der Test auch für den Besuch bei Dienstleistern wie dem Friseur.