Mehr als ein Museum: Start für das Science Center auf der Wollzeile
Von Christian Mayr
Die Geburtswehen waren heftig, schließlich tauchte mit dem geplanten Museum für Maler Gottfried Helnwein plötzlich ein starkes Konkurrenzprojekt auf.
Doch nun konnte das „Austrian Science Communication Center“ in der Aula der Wissenschaften auf der Wollzeile im ersten Bezirk in Wien aus der Taufe gehoben werden.
Wissenschaftsminister Martin Polaschek, Uni-Wien-Rektor Sebastian Schütze, TU-Rektor Jens Schneider und Heinz Faßmann, Präsident der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), unterzeichneten am Mittwoch die Gründungserklärung und gaben damit den offiziellen Startschuss für dieses neuartige Zentrum der Wissenschaftsvermittlung.
Eröffnung ist für 2027 geplant
Wie berichtet, sollen die historischen Prunkräume – zuletzt für Veranstaltungen genutzt – bis zur Eröffnung 2027 baulich adaptiert werden. Die Umbaukosten belaufen sich auf rund 17 Millionen Euro, wobei dann der laufende Betrieb zu je einem Drittel von der ÖAW und den beiden Universitäten als Träger finanziert wird.
Im Februar wird ein Architekturwettbewerb ausgelobt, um die 4.500 Quadratmeter große Fläche bestmöglich zu nutzen. Ziel sind 70.000 Besucher pro Jahr, denen in Ausstellungen, Events und Mitmachlabors die ganze Bandbreite der Forschung erlebbar gemacht werden soll.
Wobei es keinen Fokus nur auf Natur- oder Medienwissenschaften geben soll, und man auch keine Konkurrenz für Technisches oder Naturhistorisches Museum sein möchte. Man wolle mehr als ein Museum sein, betonte etwa Faßmann.
Das Konzept kommt von Kulturmanager Christopher Lindinger, der das Haus (durch Vorplatzgestaltung) nicht nur sichtbar öffnen, sondern auch bildungsfernere Schichten in der Zielgruppe 10+ „durch entsprechende Anreize“ ködern will. „Es muss ein sozialer Ort werden.“