Michael Ludwig wagt sich in die U6-Station
Ein Trend greift im Internet um sich: Bestimmte Oppositionspolitiker lassen sich an tatsächlichen oder vermeintlichen unsicheren Ecken der Stadt – vom Brunnenmarkt bis zur U6-Station Gumpendorfer Straße – filmen, um vor den dortigen Gefahren und dem dahinter liegenden Versagen der Stadtverwaltung zu warnen.
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Es wird daher kein Zufall sein, dass das Social-Media-Team von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ihren Chef für ein Fotoquiz in eine ebenfalls nicht allzu gut beleumundete U6-Station stellte, deren Namen die Follower erraten sollen.
Ludwig verzichtet aber darauf, allfällige dortige Sicherheits- und Suchtgiftprobleme zu thematisieren. Vielmehr erzählt er in seinem Post über die Geschichte der U6, den Otto-Wagner-Stationen und der alten Stadtbahn: „Für mich hat sie bis heute ihren ganz eigenen Charme.“
Positives hervorkehren
Vielleicht lassen sich hier erste Spuren der neuen Rathaus-Strategie erkennen, nach all den jüngsten Turbulenzen – von der Finanznot der Wien-Energie bis zur Personalnot in den Spitälern – die positiven Errungenschaften der Stadtverwaltung hervorzukehren. Dazu könnte es auch gehören, (vermeintliche) Schandflecke in ein besseres Licht zu rücken. Schließlich wird in zwei Jahren schon wieder gewählt.
Womöglich lässt sich also Ludwig demnächst auch in einem der krisengeschüttelten Spitäler ablichten.
Zum Schluss noch die Auflösung: Ludwig war in der U6-Station Josefstädter Straße.