Chronik/Wien

Meidling: Ein neues Zuhause für Bienen, Schmetterlinge und Co.

von Theresa-Marie Stütz

Laufend entstehen neue Grätzloasen und schmücken Wiens Gassen und Straßen mit Gemüsesträuchern, Blumen und hölzernen Sitzgelegenheiten. In der Mandlgasse 20 im 12. Bezirk ließ man es sich auch nicht nehmen, den Teil eines Parkstreifens zu begrünen. 

Tomaten, Zucchini, aber auch Chillis und Minze wurden in den dortigen Hochbeeten angepflanzt. 

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Im Frühjahr nahm die Projekt-Idee ihren ersten Anlauf. Doch aufgrund der Corona-Krise musste dieses vorerst auf Eis gelegt werden. 

Der Aufbau der Grätzloase begann dann schließlich im Mai. Initiiert wurde das Projekt von Valentin Ruhry, Florian Etl und Robert Gittenberger. Die drei hatten ein Know-How aus verschiedenen Bereichen. 

Pflanzenkunde

Vor allem Etls Fachwissen als Biologe verhalf der Grätzloase ein Naturlehrpfad mitten in der Stadt zu werden. Verschiedene selbstgezeichnete Illustrationen von diversen Pflanzen sind an den Hochbeeten angebracht.

Diese verweisen auf die Artenvielfalt der Pflanzen - eine sogenannte Biodiversitätsoase. "Wir vermitteln großen und kleinen Kindern die Bedeutung einer vielfältigen Pflanzen- und Insektenwelt", steht auf einem der Schilder geschrieben.

Ein Schild erklärt zum Beispiel die sogenannte Scoville-Skala (Schärfe-Skala für Paprika-Pflanzen), ein anderes die Glockenblumen.

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Die Glockenblume ist vor allem für das Überleben der Glockenblumen-Scherenbiene wichtig. Durch diese bekommt sie die Pollen für ihre Larven. 

Generell wird beim Betrachten der verschiedenen Info-Tafeln ersichtlich, dass hier ein kleiner neuer Lebensraum vorwiegend für verschiedene Bienen-, Schmetterlings- sowie Marienkäfer-Arten geschaffen wurde. 

Außerdem gibt es noch eine kleine Besonderheit: Inmitten der Sitzgelegenheiten findet man ein kleines Biotop. Mithilfe von diesem wird erklärt, wie wichtig der Wasserkreislauf ist.

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Valentin Ruhry hat sich um den Aufbau der grünen Oase gekümmert. Das Angebot der Grätzloase wird bereits angenommen. 

Regelmäßig trifft man Anwohnerinnen und Anrainer, die entweder in der Grätzloase lernen oder gemeinsam zu Abend essen.

Auch für Bienen wurde ein Platz geschaffen. Diese können sich nämlich in den dortigen Bienen-Hotels einnisten. Laut Valentin Ruhry nutzen bereits viele verschiedene Insekten den neuen Lebensraum.