Chronik/Wien

Mehr Natur in der Stadt: Das Museumsquartier wird grüner

Große Veränderungen stehen im Wiener Museumsquartier an: „Wir haben 200.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, verkündete Direktorin Bettina Leidl. Und die müssen freilich entsprechend verköstigt werden.

Bei den neuen Mitarbeitern handelt es sich nämlich um Bienen. Und mit den Pflanzen, die ihnen Nahrung bieten, werden nun Vorplatz und Innenhöfe begrünt. „Durch die Versiegelung sind die Innenhöfe nämlich extrem heiß“, so Leidl. Mit der Begrünung könne man die Temperaturen laut Experten künftig um sieben bis zehn Grad senken.

Detaillierte Pläne präsentiert

Die detaillierten Pläne zur Begrünung wurden Mittwochvormittag im Haupthof des Museumsquartiers von Direktorin Bettina Leidl, Bürgermeister Michael Ludwig und Landschaftsarchitektin Anna Detzlhofer präsentiert. Zahlreiche Körbe und Töpfe mit Pflanzen sind übrigens schon aufgestellt (und doch war man noch froh, dass die Temperatur bei der Präsentation trotz des Sonnenscheins im moderaten Bereich lag).

Hier der genaue Fahrplan in Richtung mehr Grün:

Grundsätzlich soll die Begrünung drei Jahre dauern. Die großen Baumaschinen fahren vorerst noch nicht auf: „Derzeit prüfen wir unter anderem die Umstellung auf Geothermie und Fernkälte, im September werden wir die Ergebnisse erhalten“, sagte Leidl. Man wolle die Böden nicht mehrmals aufreißen, daher wachsen die Pflanzen vorläufig noch in temporären Gefäßen. „2026 und 2027 können wir dann hoffentlich entsiegeln“, erklärte Leidl.

Gewöhnung an das Klima in der Stadt

Das habe übrigens den Vorteil, dass sich die Pflanzen langsam an das Stadtklima gewöhnen können. Die Begrünung soll sich so stetig verdichten und die Pflanzen schließlich dauerhaft eingesetzt werden.

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Immerhin fünf Millionen Besucher kommen jährlich ins Museumsquartier, 80 Prozent sind Österreicher, 20 Prozent Touristen. „Derzeit ist im Sommer hier aber im wahrsten Sinne ein Hotspot“, erklärte Landschaftsarchitektin Detzlhofer. Bäume seien das nachhaltigste Mittel dagegen. „Wir haben hier Pflanzeninseln mit Mischhainen geschaffen, die simulieren sozusagen eine Art Wald.“

Jeder Hof erhält eigenes Flair

Freilich habe man Hitze-resistente und winterfeste Pflanzen ausgewählt, die Höfe werden nun im Lauf der drei Jahre Schritt für Schritt begrünt. Jeder Hof soll dabei übrigens sein eigenes Flair erhalten.

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Freilich soll die Bepflanzung nicht nur das Auge erfreuen, sondern vor allem die Aufenthaltsqualität erhöhen. „Mit 90.000 Quadratmetern ist das Museumsquartier immerhin eines der größten Kulturzentren Europas“, sagte Bürgermeister Ludwig. „60 Kulturinstitutionen haben hier ihren Sitz, und es ist ein Magnet für Besucher.“

"Sind extrem lebendiges Areal"

Rund 30 Prozent der Fläche soll begrünt werden, erklärte Direktorin Leidl. „Man muss ja auch bedenken, dass wir hier ein extrem lebendiges Areal haben. Hier sind, neben den Besuchern, auch Einsatzfahrzeuge, Zulieferer oder die Müllabfuhr unterwegs.“

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