Verkehr in Wien lahmgelegt: Demo für Inhaftierte der Letzten Generation
Die Letzte Generation hat am Freitag mit einer spontanen Demo den Verkehr in Wien beträchtlich eingeschränkt.
Protestmarsch in Wien ab 7.30 Uhr
Der Protestmarsch hatte das Ziel, Solidarität mit den fünf Inhaftierten zu zeigen, die "wegen friedlichen Protestes gegen die Untätigkeit der Regierung im Polizeianhaltezentrum (PAZ) eingesperrt sind", wie es heißt. Der Protestmarsch startete gegen 7.30 Uhr entlang der Roßauer Lände und führte bis vor die Türen des PAZ.
Inhaftiert sind Maximilian Schoissengeyer, Bernhard Schaller, Lorenz Trattner, Anja Windl und Laila Fuisz. Sie wurden nach Teilnahme an Protesten zu Ersatzfreiheitsstrafen verurteilt. Einige von ihnen werden bis zu 42 Tage hinter Gittern verbringen.
"Es ist absurd, dass die Menschen, die auf die eskalierende Klimakrise aufmerksam machen, eingesperrt werden, während die Verantwortlichen keine Konsequenzen tragen", sagt Linda, Sozialanthropologie Studentin, vor dem Polizeianhaltezentrum.
Antonia Ederer (23), eine weitere Aktivistin, meint: "Ich habe Angst vor einer möglichen Inhaftierung, aber noch mehr Angst habe ich vor den Folgen der Klimakatastrophe. Deshalb werde ich weiterhin für ein Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung auf die Straße gehen. Wir werden unseren friedlichen Kampf fortsetzen, auch wenn er uns unsere Freiheit kosten könnte."
Verkehr in Wien wegen Protest eingeschränkt
Der Bereich der Roßauer Lände war gegen 8.45 Uhr ab der Friedensbrücke gesperrt, hieß es am Morgen etwa von den Verkehrsnachrichten bei "Radio Wien". Bis auf die Nordbrücke ging deswegen ein Stau zurück, der Zeitverlust betrug laut Meldung etwa eine Stunde. Auch die Polizei war vor Ort.
Proteste den ganzen Sommer über geplant
Mittlerweile wird nicht mehr nur geklebt: Die Aktivisten und Aktivistinnen der Letzten Generation setzen laufend auf neue Formen des "zivilen Ungehorsams". Wien soll im Sommer mit einer neuen Protestwelle im Fokus stehen, der KURIER berichtete.
Laut Mina Hagen-Canaval, Sprecherin der "Letzten Generation", meinte dazu: "Wir sind mittlerweile so groß, dass es in vielen Fällen nicht mehr möglich ist, Aktionen bis zu Beginn geheim zu halten." Ausbremsen lasse man sich davon aber nicht: "Solange die Politik den Ernst der Lage nicht erkennt, ist kein Ende absehbar. Wir wollen den ganzen Sommer über weitermachen."