Chronik/Wien

Neustart für Otto-Wagner-Spital empfohlen

Die große Bebauung des Steinhof-Areals ist vom Tisch. Die von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (G) eingesetzte Expertenkommission unter der Leitung von Architekt Adolf Krischanitz präsentierte am Mittwoch ihre Empfehlungen.

Wichtigster Punkt: Die Gestaltung des Ostteils soll in einem drei- bis viermonatigen Testplanungsverfahren neu ausgelotet werden. Zum Zug sollen dabei junge Planungsbüros kommen, die nicht mit dem Projekt verbunden sind. Am bereits errichteten VAMED-Bau ließ die Kommission kein gutes Haar: „Das steht da wie bestellt und nicht abgeholt“, sagt Krischanitz.

Die Kommission kann sich daher maximal 180 neue Wohnungen vorstellen – allein schon, um den VAMED-Bau zu verdecken. Die Bauten müssten sich aber dem kupierten Areal anpassen. Eine Idee ist, unansehnliche Gebäude wie eine Lagerhalle oder das Kesselhaus unter die Erde zu verlagern und stattdessen Wohnraum zu errichten. Krischanitz spricht sich bei den Wohnungen für Sonderwohnformen aus, etwa WGs für Senioren.

Absiedelung

Allerdings soll das gesamte Otto-Wagner-Spital bis 2020 absiedeln. Daher müsse für das gesamte Areal ein Nutzungskonzept erstellt werden, empfiehlt die Kommission, die auch fordert, dass das gesamte Areal in öffentlicher Hand bleiben muss. Nur so sei sichergestellt, dass das denkmalgeschützte Areal nicht filetiert wird.

Vizebürgermeisterin Vassilakou will die Empfehlungen der Kommission unterstützen, weist aber darauf hin, dass es für das Areal eine Entscheidung der gesamten Stadtregierung brauche. „Es gibt kaum ein Ressort, das nicht betroffen ist“, sagt Vassilakou. Sie will das Areal in öffentlicher Hand halten. „Ich persönlich bin gegen Grundstücksverkäufe, allerdings muss man diese Entscheidung gemeinsam mit dem Regierungspartner treffen“. „Wichtig sei, dass das Testplanungsverfahren rasch starte. „In der Zeit kann die Regierung beraten.“

Die Bürgerinitiative ist über die Vorschläge gespalten. Während sich einige für moderate Neubauten erwärmen könnten, ist etwa Gerhard Hadinger weiter dagegen: „Durch die Absiedelung werden 53 Pavillons frei, da sollte man sich dort die Nutzung überlegen, bevor man neue Wohnungen baut.“

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