Kleingärtner fürchten Großprojekt
Von Bernhard Ichner
Maria Eibensteiner ist ein gebranntes Kind. Als sie noch ein Mädchen war, wohnte sie mit ihren Eltern in einem schmucken kleinen Haus mit Garten in der Nähe der Trabrennbahn in der Donaustadt. Außer dem Wiehern der Pferde war kaum ein Geräusch zu hören, erzählt sie. Bis auf dem Nachbar-Areal die Rennbahnsiedlung aus dem Boden gestampft wurde. Da war es mit dem Idyll vorbei. Mehr als nur einmal gab es mit jugendlichen Vandalen aus dem Gemeindebau Ärger.
Die Kleingärtner hätten dann mehrere Dutzend Gebäude der Bauklassen 1, 2, 3 und 5 direkt vor ihren Gartenzäunen. Vor allem die 26 Meter hohen Wohntürme, von denen in einem Vorentwurf die Rede ist, sind den Nachbarn ein Dorn im Auge.
Überdimensioniert?
„Die vorhandene Infrastruktur trägt ein Projekt dieser Größe nicht“, erklärt der stellvertretende Meidlinger Bezirksvorsteher, Peter Kovar (SP). „Zum einen erreicht man das Gelände mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer. Und zum anderen haben wir dort zu wenig Schul- und Kindergartenplätze.“ Zudem fehle es bis dato an Einkaufsmöglichkeiten. Ziel der Bezirkspolitik sei deshalb die Baudichte zu reduzieren.
Eine Möglichkeit zur Mitsprache hat der Bezirk im Flächenwidmungsverfahren. Denn zurzeit besteht für das Grundstück noch eine befristete Bausperre.
Seitens des Grundeigentümers versucht man, zu beruhigen. „Grundsätzlich stimmen die kolportierten Dimensionen mit unserem städtebaulichen Konzept überein. Wir sind aber noch in einer sehr frühen Phase des Projektes. Derzeit ist noch nichts in Stein gemeißelt“, sagt ARE-Sprecher Ernst Eichinger. „Von einem Baubeginn sind wir derzeit noch weit entfernt.“