Wien-Wahl: Wüster Schlagabtausch zwischen Kickl und Strache
FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl ist am Montag ausgerückt, um Heinz-Christian Strache vor der Wien-Wahl zu attackieren. Hinter seinem ehemaligen Parteichef agiere ein "rot-schwarz-grünes System", teilte er auf Facebook mit. Ein Indiz dafür sei die Behördenentscheidung, dass Strache seinen Hauptwohnsitz in der Bundeshauptstadt habe, obwohl ehemalige Parteikollegen wüssten, dass dies nicht so sei.
"Für sein Antreten gestimmt haben die Vertreter von SPÖ, ÖVP und Grünen in der Bezirkswahlkommission", stellte Kickl zur Entscheidung der Wahlbehörde fest und fragt offen: "Warum wohl?" Straches wichtigste Verbündete säßen heute in den Regierungen und den Medien, glaubt der FPÖ-Klubchef. Einziger Zweck dieser Allianz sei, nicht nur bei der anstehenden Wien-Wahl die FPÖ zu schwächen.
Zu den unter anderem von Straches Anwalt veröffentlichten Passagen aus dem Ibiza-Video, mit dem der ehemalige Vizekanzler dessen "Sauberkeit" beweisen will, meint Kickl, die Freiheitlichen hätten sich ja gar nicht wegen der Aufnahmen getrennt, ganz im Gegenteil: "Er wurde politisch und finanziell unterstützt, als öffentlich wurde, dass man ihm diese Falle gestellt hatte, deren politische Hintergründe bis heute ungeklärt sind."
Spesenaffäre
Die Trennung sei, so der FPÖ-Klubobmann, zu einem viel späteren Zeitpunkt wegen anderer Vorwürfe gegen Strache erfolgt: "Und zwar nicht durch genehmigte Spesen, sondern durch ein Karussell an Scheinrechnungen, durch das er auch private Ausgaben der Partei untergeschoben haben soll." Was die FPÖ aufgrund von Akteneinsicht erfahren habe müssen, habe eine weitere Zusammenarbeit unmöglich gemacht.
Strache konterte wenig später, indem er Kickl und Parteichef Norbert Hofer via Twitter beschimpfte und ihnen die Zerstörung des dritten Lagers vorwarf. Kurz darauf löschte er den Beitrag aber wieder.