Der neue Julius-Tandler-Platz: Was sich vor dem Franz-Josef-Bahnhof ändern wird
Von Anna Strobl
Erst in der Vorwoche wurde ein großes Umbauprojekt in der Universitätsstraße vorgestellt. Gleich zu Wochenbeginn wurde nun das nächste Vorhaben der Stadt Wien präsentiert: Das Areal rund um den bald neuen Franz-Josef-Bahnhof soll saniert werden.
Am Montag präsentierten Planungsstadträtin Ulli Sima und Alsergrund-Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (beide SPÖ) das Grobkonzept für das Areal des Julius-Tandler-Platzes, dem Vorplatz des Bahnhofs. Den Entwürfen ist eine Bürgerbeteiligungsinitiative vorangegangen, bei der 900 Ideen gesammelt und durchgearbeitet wurden. Der Hauptwunsch ist eindeutig: Das Areal soll grüner werden.
Mehr Grün, weniger Beton
Das Bahnhofsumfeld umfasst momentan nur 21 Quadratmeter Grünfläche. Dabei soll es aber nicht bleiben, denn rund 2.000 Quadratmeter Belagsflächen sollen entsiegelt werden.
Insgesamt sollen die Grünflächen verhundertfacht werden: Auf 2.140 Quadratmeter sollen sich neben mehr als 40 zusätzlichen Bäumen auch bunte Gräser- und Staudenbeete erstrecken. Als Maßnahmen zur Klimawandelanpassung sind außerdem Wasserelemente, wie Wasservorhänge und Vernebelungsanlagen, vorgesehen.
Der Bahnhofvorplatz und die Umgebung sollen zudem zum Verweilen einladen, mit einer Vielzahl von Bänken und Sesseln. Diese sollen Großteils mit Arm- und Rückenlehnen barrierefrei ausgestattet sein. Zusätzlich gibt es Pläne für drei Trinkwasserbrunnen.
Auch die Nordbergstraße soll verschmälert werden. Breitere Gehsteige und mehr Grünfläche seien dort vorgesehen, so Sima zum KURIER.
Ort zum Verweilen
Für mehr öffentlichen Raum zum Verweilen soll auch der Bahnhof selbst einladen. Der Hochbau des Bahnhofs, das sogenannte "Althanquartier", in dem lange Zeit die Bank Austria untergebracht war, wurde bis auf das Stahlbetonskelett rückgebaut und erneuert.
Auf den 44.000 Quadratmetern sollen nicht nur Büros, sondern auch Geschäfte und Gastronomie entstehen. Fertiggestellt werden soll das Projekt der Immobilienfirma 6B47 Ende des Jahres, sagt Katharina Rathammer von 6B47.
Umgestaltung 2025 vorgesehen
Als Baustart für den Vorplatz hat die Stadt deshalb das Frühjahr 2025 angesetzt, denn dann soll auch die Sanierung des Bahnhofs abgeschlossen sein. Die Sanierung der Fuchsthalergasse werde aber noch 2024 umgesetzt.
"Es soll quasi ein guter Übergang sein, damit die Bauarbeiten so schnell und effizient wie möglich vonstatten gehen", so Bezirksvorsteherin Ahmad. Als Projektende wird Ende 2025 angepeilt.
Was die Umgestaltungen kosten werden, können derzeit noch keine konkreten Zahlen genannt werden.
Sowohl Ahmed als auch Sima zeigen sich begeistert von den Rückmeldungen der Anrainer und Nutzer. "Es freut mich besonders, dass so viele engagierte Bewohner und Bewohnerinnen mitgemacht haben", so die Bezirksvorsteherin. Sie freue sich, das Projekt endlich anzugehen, und erhoffe sich mehr Lebensqualität in der Umgebung.
Vom Zug aufs Rad
Ulli Sima freut sich hingegen auf eines besonders: Den Radweg entlang der Alserbachstraße. Dort soll ein baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg auf der Seite der ungeraden Hausnummern entstehen. Ab der Spittelauer Lände bis zur Liechtensteinstraße wird er als Zwei-Richtungs-Radweg geführt. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse verläuft er danach als Ein-Richtungs-Radweg stadtauswärts bis zur Nussdorferstraße.
"Ich persönlich freue mich sehr auf den Radweg, weil ich dann endlich keine Umwege mehr fahren muss und sicher ans Ziel kommen werde", sagt Sima.