Chronik/Wien

Hochträchtige Katze im Koffer ausgesetzt: Alle Babys tot

Einen besonders grausamen Fall von Tierquälerei dokumentierte am Sonntag der Wiener Tierschutzverein. Bei der U2-Station Stadion in Leopoldstadt wurde ein Koffer gefunden, in dem eine hochträchtige Maine-Coon-Katze eingesperrt war. Das Tier warf in der 18 Stunden dauernden Gefangenschaft vier Junge. Keines der Katzenbabys überlebte.

„Welche Menschen kommen denn auf solche Ideen?“, fragt sich wohl nicht nur die Präsidentin des Tierschutzvereins Madeleine Petrovic. „Das Muttertier war nach seiner Befreiung dermaßen verstört, dass die Tierärzte Probleme hatten, es überhaupt anzugreifen“, schildert sie.

1000 Euro Belohnung

Der Tierschutzverein erstattete am Montag eine Anzeige wegen Tierquälerei. Die Polizei sucht nun nach dem Unbekannten, der den Koffer abgestellt hat. Überwachungsbänder der Wiener Linien wurden bereits angefordert. Außerdem sind aus der Bevölkerung mehrere Hinweise eingegangen, die derzeit überprüft werden. Eine Frau aus Wien-Donaustadt will den Koffer erkannt haben, in dem die Katze gefangen war. Sie habe ihn am Tag vorher entsorgt.

„Für sachdienliche Hinweise, die zu einer rechtskräftigen Verurteilung der Täter führen, setzen wir eine Belohnung von 1000 Euro aus“, verspricht Petrovic. Denn Tierquälerei sei kein Kavaliersdelikt: „Wer den Tieren so etwas antun kann, hat auch bei Menschen keine Hemmungen.“