Chronik/Wien

Heißer Tanz mit hunderten Risikofans von Slovan Bratislava

Auf einen heißen Tanz mit hunderten Risikofans von Slovan Bratislava stellt sich die Polizei am heutigen Donnerstag in Niederösterreich und Wien ein. Das Rückspiel der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation gegen Rapid Wien im Allianz Stadion ist als Hochrisikospiel eingestuft. Die Anreise der rund 1000 bis 1200 Fans aus der Slowakei durch Niederösterreich nach Wien ist alles andere als ideal. Hinter vorgehaltener Hand wird auch von einer Organisationspanne gesprochen.

Laut der Wiener Polizei war zunächst ein Sonderzug von bis zu 1000 Slovan-Fans geplant. Nach einer einsatztaktischen Besprechung mit den ÖBB habe die Bahn darin jedoch ein Sicherheitsrisiko gesehen und keinen Zug für die Schlachtenbummler aus Bratislava zur Verfügung gestellt.

Laut Polizei habe man sich darauf hin um einen Bus-Konvoi von der Slowakei nach Wien bemüht. Diese Variante sei von den Vereinsverantwortlichen von Slovan jedoch abgelehnt worden. „Vermutlich als Retourkutsche für den gestrichenen Sonderzug“, meint man in gut informierten Kreisen.

Offiziell heißt es beim Verein, dass in der kurzen Zeit keine so große Zahl an Reisebussen aufgetrieben werden konnte.

Individuelle Anreise

Das für die Polizei wenig erfreuliche Resultat dieser Panne ist eine individuelle Anreise der Fans. Diese Variante gilt als einsatztaktisches Fiasko für die Exekutive. Denn die Polizei weiß nicht, wo sich die 400 bis 600 slowakischen Risikofans genau in Wien treffen werden. Es ist zu befürchten, dass es zu gezielten Störaktionen und Scharmützeln in und vor den bekannten Rapid-Lokalen kommen wird.

Um Ausschreitungen zu verhindern, werden 1000 Polizeibeamte aus insgesamt sechs Bundesländern für den Einsatz herangezogen. „In Niederösterreich überwachen wird mit fast 100 Beamten die Anreise auf der Autobahn. Wir besetzen auch die Raststationen und begleiten die Fans nach dem Spiel wieder zurück in ihre Heimat“, erklärt der Sprecher der nö. Landespolizeidirektion, Johann Baumschlager.

Etwa 300 Beamte werden in Wien alleine rund um den Bereich des Stadions abgestellt sein, der Rest verteilt in der Stadt.