Hadish getötet: Familie glaubt, dass Robert K. Helfer hatte
Von Birgit Seiser
Fünf Tage ist es her, dass die siebenjährige Hadish tot in einem Müllcontainer im Gemeindebau gefunden wurde. Ihr Kopf war beinahe abgetrennt worden. Am Dienstag dann der Durchbruch der Polizei: Robert K., der 16-Jährige Nachbar des Mädchens, soll die Tat aus Wut verübt haben. Danach soll er alleine die Wohnung geputzt, die verstopfte Dusche repariert und die Leiche in den Müllcontainer gelegt haben.
Hadishs Familie glaubt nicht an diese Version, wie der Onkel des Mädchens Zavalu G. sagt: "Das Kind hat drei Liter Blut verloren, die Dusche war verstopft. Es braucht Zeit, das zu putzen und zu reparieren. Wir glauben nicht, dass er das alles alleine gemacht hat. Die Eltern haben sicher nichts mit dem Mord zu tun, aber wir glauben, dass sie Angst davor hatten, dass ihr Sohn ins Gefängnis muss und sie ihm deshalb geholfen haben, das Kind zu verstecken. Sie hatten vielleicht auch Angst vor Blutrache." Für die Eltern des mutmaßlichen Täters gilt die Unschuldsvermutung, der Anwalt konnte noch keine Stellung abgeben.
Vater des Verdächtigen gab Interview
Angst, mit tschetschenischen Medien zu sprechen, hatte Robert K.s Vater hingegen jedenfalls nicht. Am Tag der Festnahme seines Sohnes sprach er mit dem tschetschenischen Sender Radio Marsho. Im Interview, das auch im Internet abrufbar ist, beteuert der Mann, dass er seinem Sohn so eine Tat nie zugetraut hätte. Er wisse nicht, was er falsch gemacht habe. Die Polizei habe ihm gesagt, dass Robert auch seinem jüngeren Bruder etwas antun wollte. Im Moment sei Robert laut dem Vater suizidgefährdet. Auch in tschetschenischen Medien wird umfassend über den Fall berichtet.
Der 16-jährige Täter ist mittlerweile in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert worden. Das bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, am Mittwoch der APA. "Wir bereiten gerade den Antrag auf Untersuchungshaft vor", sagte sie.
Hadishs Familie will heute Mittwoch die Beerdigung planen, die in ihrer Heimat stattfinden soll. Der KURIER traf am Mittwoch auch Hadishs Mutter im Dittes-Hof. "Wir haben schon eine neue Wohnung. Wir sind froh, dass wir hier weg kommen", sagt Zarema G.