Hacker: "Extrem hoher Peak" Ende Oktober erwartet
Von Marie North
Die Schule hat im Osten Österreichs diese Woche begonnen. Gleichzeitig ist die Impfkampagne massiv ins Stocken geraten, immer noch sind zu viele Erwachsene ungeimpft. Das birgt Risiken für den Herbst, die vierte Welle ist schon längst da.
Peter Hacker, SPÖ-Gesundheitsstadtrat für Wien, war zu Gast im Ö1-Morgenjournal und hat über die Corona-Situation in der Bundeshauptstadt gesprochen. In der Pandemie-Bekämpfung gebe es zwei Instrumente – das Testen, um Menschen schnell in Quarantäne schicken zu können bzw. "aus den Infektionsketten herausheben zu können" und die Impfung, so Hacker.
Hoher Peak erwartet
Bei den aktuell geplanten Maßnahmen spricht Hacker im ORF-Radio von einem "politischen Kompromiss." Österreichweite Spielregeln seien "grundsätzlich ein g´scheiter Weg". Jetzt warte man mal auf die Verordnung.
Ende Oktober, Anfang November erwartet Hacker jedenfalls einen "extrem hohen Peak" bei den Infektionen. "Wir sehen die Entwicklungen schon die ganze Zeit, sie betrifft - leider muss man eigentlich sagen - nur die Ungeimpften. Es ist jedenfalls im Augenblick eine Welle der Ungeimpften. Deshalb gibt es von uns den Aufruf sich impfen zu lassen. Noch immer ist Zeit, sich impfen zu lassen."
Man beobachte die Entwicklung und warte auf die Verordnung und werde dann entscheiden, ob man "besondere Maßnahmen" für Wien einführen muss oder ob man bei den vereinbarten Regeln bleibt, so Hacker.
Ende der Gratis-Tests? Bestrafung für Hacker der falsche Weg
Von einem Ende der Gratis-Testungen hält Hacker wenig. Hacker glaubt nicht, dass die Leute impfen gehen, wenn sie für die Tests zahlen müssen. "Die Gründe, warum sich Leute nicht impfen lassen sind ganz andere, die haben nichts mit dem Geld zu tun."
"Man muss die Leute ernst nehmen und kann nicht einfach sagen, jetzt bestrafen wir euch.“ Er halte nichts von diesem Zugang. "Wir müssen die Leute überzeugen, weil wir tolle Argumente haben und richtige Argumente haben. Wir müssen diese dämlichen Gerüchte aus der Welt schaffen, die da existieren, wie dieses ganze Fruchtbarkeitsthema, wo sich die Mädchen ja wirklich fürchten, dass sie nicht mehr schwanger werden können. Es ist ein wirklicher Unfug."
Man müsse aber auch Rücksicht auf die bereits Geimpften nehmen, so der Wiener Gesundheitsstadtrat: "Wir müssen positive Überzeugungsarbeit leisten, aber wir müssen auf der anderen Seite natürlich Rücksicht nehmen, dass wir nicht Maßnahmen setzen für Leute, die schon geimpft sind."
Wann kommt die Impfung für unter Zwölfjährige?
Die Slowakei hat nun die Impfungen für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Hacker verstehe, dass es "einen Drang gibt", da jetzt Impfungen zu öffnen. Er halte aber nichts von nationalen Alleingängen.
Er setze auf ein "hoch qualitativ gesichertes Zulassungssystem", dass "hurtig arbeiten sollte", sagt Hacker im Morgenjournal. Wie schnell das gehen soll? "Meine Hoffnung ist sofort, ganz rasch."