Fußgängerin starb bei Unfall: Polizist angeklagt
Ein dramatischer Zusammenstoß kostete im vergangenen Sommer eine 35-jährige Fußgängerin das Leben. Die Frau war gerade am Verteilerkreis in Wien-Favoriten unterwegs, als ein Polizeiauto im Einsatz versucht haben soll, auf einen Radweg zu fahren. Der Funkwagen prallte gegen ein anderes Auto, und die Fußgängerin wurde tödlich verletzt. Nun muss sich ein Polizist dafür vor dem Bezirksgericht Favoriten verantworten. Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, bestätigte einen entsprechenden Bericht des ORF.
„Wegen fahrlässiger Tötung und wegen fahrlässiger Körperverletzung wurde ein Strafantrag eingebracht“, sagte sie. Drei Beamte wurden bei dem Unfall verletzt.
Laut dem Strafantrag blieb der Polizist beim Einfahren in die Kreuzung nicht stehen. Anhalten wäre trotz Blaulicht aber Pflicht gewesen. „Einsatzfahrzeuge dürfen bei Rot in Kreuzungen einfahren, müssen laut Straßenverkehrsordnung aber vorher anhalten und sich vergewissern, dass sie dabei keine Menschen gefährden oder Sachen beschädigen“, erklärte damals Martin Hoffer, Jurist beim ÖAMTC. Das Polizeiauto soll beim Einfahren in die Kreuzung außerdem nur mit Blaulicht, aber ohne Folgetonhorn unterwegs gewesen sein, bestätigte Bussek den Vorwurf.
Zu dem Unfall kam es Ende August am Verteilerkreis im 10. Wiener Gemeindebezirk. Drei Polizisten waren zu einer Rauferei in der Senefeldergasse unterwegs.
Der Lenker des Polizeiautos dürfte dabei probiert haben, auf einen Fahrradweg überzusetzen. Beim diesem Versuch stieß das Polizeiauto mit einem schwarzen Jaguar zusammen, wobei beide Autos gegen die Schaltkästen einer Ampelanlage geschleudert wurden. Dabei wurde die Fußgängerin erfasst. Der Lenker des Jaguars wurde bei dem Zusammenprall nicht verletzt.
Opfer starb an Unfallstelle
Obwohl beim Unfall anwesende Zeugen und auch Polizeibeamte sofort Erste Hilfe geleistet hatten, erlag die 35-jährige Ukrainerin noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen.