Chronik/Wien

Frau in Favoriten erstochen: Neue Details zum Tathergang

Ein Mann mit Blut an den Händen und an der Kleidung hielt am Mittwochnachmittag eine Polizeistreife in Favoriten an. Der 52-jährige Syrer erzählte den Beamten, dass ihn seine Frau geschlagen und angespuckt hätte. Daraufhin habe er sie erstochen.

Der Mann führte die Polizisten zu einer Wohnung neben der syrisch-orthodoxen Kirche am Stefan-Fadinger-Platz. Es befinden sich dort einige Flüchtlingsunterkünfte. In einer wohnte die syrische Familie.

In der Einvernahme soll der Mann nun angegeben haben, dass er gerade Frühstück gemacht und einen Apfel geschnitten habe. Währenddessen soll es zu dem Streit mit der 45-jährigen Frau gekommen sein. Sie soll ihm den Apfel ins Gesicht geworfen haben, daraufhin habe er zum Messer gegriffen. 

Femizid

Die Frau dürfte schon länger geplant haben, den Verdächtigen zu verlassen - eine Scheidung stand im Raum seit die ganze Familie in Österreich ist. Der 52-Jährige war 2014 aus Syrien geflüchtet und soll relativ schnell Asyl bekommen haben. Ein Jahr später konnten die Frau und ein gemeinsamer Sohn nachkommen. 

Der Mann soll gegenüber der Polizei angegeben haben, dass die Frau seither nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Die Scheidung wurde schon einmal eingereicht und wieder zurückgezogen, er sei auch schon einmal ausgezogen. Immer wieder sei es zu Streitereien gekommen. 

Polizeilich auffällig war der Verdächtige bisher aber nicht. Der noch 17-jährige Sohn war zum Zeitpunkt der Tat nicht in der Wohnung - er wird nun betreut.

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