EuroPride in Wien: Eine Million Teilnehmer erwartet
Von Bernhard Ichner
In etwas mehr als einer Woche wird es nicht mehr zu übersehen sein: Das Rathaus wird dann ebenso von Regenbogen-Fahnen geschmückt sein wie die Straßenbahnen, Bäder und Krankenhäuser. Denn am 1. Juni beginnt in Wien mit der EuroPride das größte Event der europäischen LGBTIQ-Community (die englische Abkürzung bezeichnet lesbische, schwule, bi-, trans- und intersexuelle sowie Queer-Personen; Anm.). Bis 16. Juni stehen quer übers Stadtgebiet 50 Veranstaltungen auf dem Programm.
Zu den größten zählen der Life Ball am 8. Juni, das EuroPride Village auf dem Rathausplatz und der EuroPride Park im Sigmund-Freud-Park mit Gastrostationen und Liveauftritten sowie die Regenbogenparade. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Spezialangebote in Wiener Kulturinstitutionen. Bei der „Wedding Day Party“ im Hotel Meridien können sich homosexuelle Paare das Jawort geben.
Van der Bellen auf Regenbogenparade
Insgesamt rechnen die Organisatoren der EuroPride mit rund einer Million Teilnehmern. Veranstaltet wird das Fest für Menschenrechte, Liebe und Akzeptanz von der Stonewall GmbH, einer Tochterfirma der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, berichteten am Donnerstag Hauptorganisatorin Katharina Kacerovsky und HOSI-Obmann Moritz Yvon bei einer Pressekonferenz mit Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), Antidiskriminierungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Kunstfigur Conchita Wurst.
Menschen seien nicht in Schubladen einteilbar, betont Kacerovsky. „Es gibt viele Vorurteile, es gibt viele Bilder, die man von LGBTIQ-Menschen hat – abgesehen davon, dass meistens nur von Lesben und Schwulen gesprochen wird und die andere Gruppierungen ausgelassen werden. Aber diese Menschen sind genau wie alle anderen nicht kategorisierbar.“ Darauf wolle man mit der bunten Programmvielfalt hinweisen.
Höhepunkt ist die Regenbogenparade am 15. Juni, zu der bis zu 500.000 Menschen erwartet werden. Start ist um 12 Uhr beim Burgtheater, dann setzt sich der Zug in Bewegung – auch dieses Mal wieder gegen die Fahrtrichtung über den Ring. Für die Abschlusskundgebung sind Statements von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, EU-Justizkommissarin Vera Jourova, Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Conchita Wurst angekündigt.