Donauinsel: Großaktion gegen Kleinkriminalität
Von Michael Berger
Fünf Festnahmen wegen Drogenkonsums und eine richterliche Vorführung, das Auffinden einer minderjährigen Abgängigen aus NÖ plus eine handfeste Schlägerei mit einem randalierenden Donauinsel-Besucher.
Etwa 40 Beamte bestreiften von Freitag 14 Uhr bis Samstag zwei Uhr morgens das Naherholungsgebiet der Wiener. Mit dabei vier Diensthunde und Rathausmitarbeiter auf Fahrrädern. Grund der Aktion: Zeitgerecht zum Saisonstart wollte die Exekutive Präsenz zeigen. Denn die als Hochwasserschutz errichtete Freizeit-Oase gilt über die Sommermonate als Hotspot der Kleinkriminalität. In der Hauptsaison gehören Pkw-Einbrüche, Diebstähle, Raufereien, Drogendelikte, Verstöße gegen die Grill-Verordnung und Ruhestörung zum polizeilichen Tagesgeschäft.
Besitzer als Einbrecher
"Wir wollen aber auch als Anlaufstelle für Bürger dienen. Nur zu strafen ist nicht immer notwendig", erklärt Polizeisprecherin Barbara Riehs. Aufgeregte Passanten alarmierten auch Freitagnachmittag die Streifen wegen eines Einbruchs auf einem Hausboot. Als der mutmaßliche Täter gestellt wurde, entpuppte sich der Mann als Boots-Eigner, der nur seinen Schlüssel vergessen hat.
Am frühen Abend schlugen dann die Hunde in der Nähe des Basketball-Platzes an. In einem Gebüsch wurden mehrere Sackerln Marihuana und Ecstasy gefunden. Das Drogendepot konnte den in der Nähe befindlichen Männern zugeordnet werden.
Heftig zur Sache ging es schließlich bei einer Streitschlichtung. Ein unbeteiligter Passant mischte sich ein und schlug auf einen Beamten ein. Er wurde vorrübergehend festgenommen und wegen schwerer Körperverletzung angezeigt. Der Polizist musste ins Krankenhaus.
Mit Tränen endete der Aufgriff einer minderjährigen Ausreißerin aus NÖ. Die junge Dame war seit 8. Juni abgängig und wurde den zuständigen Behörden übergeben.